Das Klischee der bunten Gewänder ist überholt
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Noch gibt es so etwas wie afrikanische Mode, sagt die Modeagentin Beatrace Angut Oola, aber das sei als Bezeichnung in zehn Jahren vielleicht überholt. Schon jetzt sei die Vielfalt groß und Technologie verbinde sich mit Tradition.
Da in der Mode Identität ausgelebt werde, könne man auch von afrikanischer Mode sprechen, sagt die Modeagentin und Fashion-Kuratorin Beatrace Angut Oola.
"Es gibt verschiedene Identitäten, es gibt verschiedene Traditionen und Kulturen in Afrika." Es stelle sich die Frage, was afrikanische Mode sei.
"Wird sie in Afrika produziert, sind die Textilien aus Afrika, ist der Designer afrikanischer Herkunft?" – das spiele alles eine Rolle und fließe mit ein. Allerdings gebe es Modemacher, die gerne als Designer bezeichnet würden ohne den Zusatz, dass sie afrikanisch seien.
"Wir sind in einer Zeit, da muss man sich leider noch erklären und ich denke, es wird auch verschwinden." In zehn Jahren werde man wohl nicht mehr von afrikanischer Mode sprechen.
Das Klischee von wallenden Gewändern und bunten Farben sei auf jeden Fall überholt, so Oola. Die Mode sei tragbar und unterschiedlichen Einflüssen ausgesetzt. "Es entsteht eine neue Ästhetik."
Es müsse auch nicht immer bunt sein und auch die Schnitte veränderten sich. Es seien junge Designer, die weltoffen seien und oft in Europa studiert hätten. Sie verbänden Technologie mit der Tradition. "Da entsteht ein neues Zusammenspiel und das ist zeitgemäß."
(gem)