Kleidung, die man hören kann
Das Projekt "Beyond Seeing" befasst sich mit der Frage, wie Kleidung jenseits des Sehsinns wahrgenommen werden kann. Die Ergebnisse werden in einer Ausstellung im WIP Villette in Paris anlässlich der Fashion Week präsentiert. Valentin Mogg, Absolvent der Mode-Hochschule Esmod, war daran beteiligt.
Das Goethe-Institut Paris hat das Projekt "Beyond Seeing" in Kooperation mit fünf Mode- und Kunsthochschulen sowie Organisationen blinder und sehbehinderter Menschen ins Leben gerufen. Gemeinsam haben Blinde und Sehbehinderte mit Nachwuchs-Designerinnen und Designern an innovativen Designansätzen gearbeitet.
High Heels können auch auf Blinde attraktiv wirken
Valentin Mogg, Absolvent der Mode-Hochschule Esmod und Teilnehmer an "Beyond Seeing", sagt, er habe sich von Reiner Delgado vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband inspirieren lassen, der ihm erzählte, dass er Frauen auf High Heels attraktiv fände, wegen des Geräusches des Pfennig-Absatzes.
Oder dass er bei Begegnungen auf die kleinen Geräusche achte, wie zum Beispiel das nervöse Klopfen von Fingern auf einem Tisch oder wenn sich jemand durch die Haare fahre. Es sei ihm, Mogg, also bei seinem Ansatz weniger um die Art einer bestimmten Textilie gegangen, sondern um das Kreieren einer Szene.
Neue Wege der Präsentation auf dem Laufsteg
Bei seiner Präsentation würden Dummies zum Einsatz kommen, die nie vollständig gesehen werden könnten, sagt Mogg. Zusätzlich soll mit einem Video gearbeitet werden, dass Blinden und Sehbehinderten genau erkläre was zu sehen sei.
"Ich habe mich vorher mit dem Thema Blindheit noch nie wirklich intensiv beschäftigt", meint Mogg: "Es war für mich so eine Art 'Black Box'". Die Herausforderung "unvisuell" zu arbeiten habe ihn geprägt. "Ich denke auch immer wieder daran, wenn ich jetzt neue Sachen designe.", urteilt Valentin Mogg abschließend.