Modernisierung statt Schließung

Moderation: Alexandra Mangel |
Gegen den Beschluss des Hamburger Senats, das Altonaer Museum zu schließen, wird in der Hansestadt heftig protestiert. Auch der Historiker Achatz von Mueller hält die Einsparung für einen politischen Skandal.
Das Altonaer Museum präsentiert die kulturhistorische Entwicklung der Elbregion um Altona. Es zeigt neben ständig wechselnden Ausstellungen in einer Schausammlung regionale Werke der Malerei und Grafik, des Kunsthandwerks, der Fischerei und Schifffahrt und verfügt über eine große Kinderabteilung.

Der Hamburger Senat hatte im September die Schließung bekannt gegeben, um 3,5 Millionen Euro einzusparen. Achatz von Mueller, Historiker an der Universität Basel und bis zu dessen Auflösung im Juli Mitglied im Stiftungsrat des Altonaer Museums, wendet sich dagegen. Gerade das Altonaer Museum habe in den vergangenen Jahren neue Akzente gesetzt. Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Gespräch:

Alexandra Mangel: Der Hamburger Kultursenator Reinhard Stuth spricht in Zusammenhang mit der Schließung mit notwendigen Freiräumen und einem Gewinn für alle Museumsbesucher. Was antworten Sie ihm?

Achatz von Mueller: Nun, die von ihm angesprochene Zusammenlegung der vier Museen und der weiteren Außenstellen ist natürlich ein wichtiger Akt - gar keine Frage. Nur, man muss erstens wissen, der ist bisher noch in keiner Weise realisiert, und damit ist eigentlich auch die Frage, in welcher Weise werden die Schwerpunkte, die Bestände, die im übrigen wichtigen Neuentwicklungen, die in Altona als dem einzigen dieser Standorte begonnen worden sind, eigentlich in dieses Konzept integriert - genau diese Frage ist damit eigentlich a priori verbaut. Es wird keine Antwort darauf geben. Es wird in dieser Museumsentwicklung keine Möglichkeit geben, wirklich das zu kompensieren, was durch den Wegfall Altonas in der Tat zu kompensieren wäre. (…) Wir haben ganz neue Akzente im Altonaer Museum gesetzt. Wir haben sehr stark optische Akzente gesetzt. Es gibt eine optische Wunderkammer. Es gibt das wichtige Projekt der Gründung eines Hamburgischen Filmmuseums, das in Altona natürlich bestens aufgehoben wäre, weil Altona der Filmteil Hamburgs ist.


Sie können das vollständige Gespräch mindestens bis zum 5.3.2011 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.
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