Mörderisches Packeis
Kürzer ist von Europa nach Ostasien kein Seeweg mehr. Die fast 6000 km lange Nordwestpassage, die nördlich von Amerika verläuft, den Atlantik mit dem Pazifik verbindet und durch die Arktis führt, ist eisfrei. Früher verloren dort viele Seeleute im Packeis ihr Leben.
Die Vorstellung hat sie alle, Forscher, Geographen, Abenteurer, Marineoffiziere und Kapitäne der Handelsflotten, fasziniert und angetrieben: den amerikanischen Kontinent nicht nur im Süden um das berüchtigte Kap Horn mit seinen schweren Stürmen umfahren zu können, sondern auch im Norden Amerikas, durch das Eis der Arktis einen schiffbaren Seeweg zu finden.
Immer wieder brachen wagemutige Seefahrer, vor allem Engländer, auf, um solch eine Nordwestpassage zu finden. Doch sie alle froren irgendwann im Packeis fest, kamen nicht weiter. Selbst in den wärmsten Monaten des Jahres ballten sich schier undurchdringliche Eismassen vor der Nordküste Kanadas und Alaskas, verirrten sich die Forscher im Gewirr der überfrorenen Inseln so wie der englische Kapitän John Franklin, der dreimal aufbrach, um dann 1845 vom Eis verschluckt zu werden. Der Schriftsteller Sten Nadolny hat ihm in seinem Roman "Die Entdeckung der Langsamkeit" ein literarisches Denkmal gesetzt:
"Im Schraubeis vor der Küste von King Williams Land wurden die Schiffe am 12. September endgültig eingeschlossen. Riesige Schollen kippten hoch und ragten für ein, zwei Tage wie ein Lateinersegel, grell von der Sonne beleuchtet, bis sie nach der anderen Seite umbrachen. Türme und Kegel wuchsen empor und sanken wieder… Die Seeleute kämpften Tag für Tag um das Leben ihrer Schiffe, sägten, sprengten, schleppten Eisschollen ohne Pause."
John Franklin und seine Besatzung kamen damals um. Doch auf der Suche nach ihm entdeckte Robert McClure eine Durchfahrtsmöglichkeit, auch wenn er selbst den Rest der Strecke nicht im Schiff, sondern zu Fuß zurücklegte, da auch sein Schiff vom Packeis eingeschlossen wurde. Dem Norweger Roald Amundsen gelang 1903 als erstem überhaupt auf einem kleinen Schiff die Durchfahrt durch die Victoria Straße. Allerdings musste er zweimal überwintern. Erst 1944 gelang die erste Querung der Nordwestpassage ohne Zwangspause.
Seitdem haben immer wieder Eisbrecher, Tanker und Kreuzfahrtsschiffe den Weg genommen. Doch das war jedes Mal mit großen Gefahren und starken Schäden an den Schiffen verbunden, kurzum unrentabel, obwohl die Nordwestpassage viel Zeit und Schweröl einsparen kann, denn sie ist erheblich kürzer als alle anderen Strecken.
Das Gespräch zum Thema mit dem Polarforscher Arved Fuchs können Sie mindestens bis zum 20.2.08 in unserem Audio-on-Demand-Player hören.
Immer wieder brachen wagemutige Seefahrer, vor allem Engländer, auf, um solch eine Nordwestpassage zu finden. Doch sie alle froren irgendwann im Packeis fest, kamen nicht weiter. Selbst in den wärmsten Monaten des Jahres ballten sich schier undurchdringliche Eismassen vor der Nordküste Kanadas und Alaskas, verirrten sich die Forscher im Gewirr der überfrorenen Inseln so wie der englische Kapitän John Franklin, der dreimal aufbrach, um dann 1845 vom Eis verschluckt zu werden. Der Schriftsteller Sten Nadolny hat ihm in seinem Roman "Die Entdeckung der Langsamkeit" ein literarisches Denkmal gesetzt:
"Im Schraubeis vor der Küste von King Williams Land wurden die Schiffe am 12. September endgültig eingeschlossen. Riesige Schollen kippten hoch und ragten für ein, zwei Tage wie ein Lateinersegel, grell von der Sonne beleuchtet, bis sie nach der anderen Seite umbrachen. Türme und Kegel wuchsen empor und sanken wieder… Die Seeleute kämpften Tag für Tag um das Leben ihrer Schiffe, sägten, sprengten, schleppten Eisschollen ohne Pause."
John Franklin und seine Besatzung kamen damals um. Doch auf der Suche nach ihm entdeckte Robert McClure eine Durchfahrtsmöglichkeit, auch wenn er selbst den Rest der Strecke nicht im Schiff, sondern zu Fuß zurücklegte, da auch sein Schiff vom Packeis eingeschlossen wurde. Dem Norweger Roald Amundsen gelang 1903 als erstem überhaupt auf einem kleinen Schiff die Durchfahrt durch die Victoria Straße. Allerdings musste er zweimal überwintern. Erst 1944 gelang die erste Querung der Nordwestpassage ohne Zwangspause.
Seitdem haben immer wieder Eisbrecher, Tanker und Kreuzfahrtsschiffe den Weg genommen. Doch das war jedes Mal mit großen Gefahren und starken Schäden an den Schiffen verbunden, kurzum unrentabel, obwohl die Nordwestpassage viel Zeit und Schweröl einsparen kann, denn sie ist erheblich kürzer als alle anderen Strecken.
Das Gespräch zum Thema mit dem Polarforscher Arved Fuchs können Sie mindestens bis zum 20.2.08 in unserem Audio-on-Demand-Player hören.