Zeitdiebe verkörpern das Prinzip Smartphone
05:05 Minuten
Die "Momo"-Verfilmung von 1986 kommt wieder in die Kinos. Aus heutiger Sicht sei er zwar langsam geschnitten, habe sich aber gut gehalten, sagt Wissenschaftshistorikerin Julia Voss. Er zeige interessante Gleichnisse zu unserer heutigen Medienwelt.
Ab heute können Fans wieder im Früher schwelgen: Die Verfilmung von Michael Endes "Momo" von 1986 kommt wieder in die Kinos. Johannes Schaaf machte vor mehr als 30 Jahren aus dem Roman einen Film mit Radost Bokel in der Hauptrolle des Mädchens Momo, dem die grauen Herren die Zeit stehlen wollen. Nach Einschätzung der Kunstkritikerin und Wissenschaftshistorikerin Julia Voss hat sich der Film "erstaunlich gut gehalten". Sie hatte vor 30 Jahren als junges Mädchen sowohl das Michael-Ende-Buch gelesen als auch den Film gesehen.
"Sie sind immer dabei und hören alles mit"
"Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass das nun eine Welt sein würde, die einem längst vergangen vorkommt, aber diese Zeitdiebe sind so clever konstruiert, dass die dagegen ankommen", sagt die Honorarprofessorin an Leuphana-Universität in Lüneburg. Michael Endes Zeitdiebe von damals könnten von den Zuschauern heute auch betrachtet werden als eine Verkörperung des Prinzips Smartphone: "Sie sind immer dabei und hören alles mit und sie haben immer eine Idee, wie man alles besser machen könnte und wie man Zeit sparen könnte."
(sru)