Monsunfluten in Bangladesch

Tausenden Flüchtlingen droht humanitäre Katastrophe

Rohingya in einem Flüchtlingslager in Bangladesch.
Rohingya in einem Flüchtlingslager in Bangladesch © Ed JONES / AFP
Silke Diettrich im Gespräch mit Dieter Kassel |
Monsunfluten bedrohen die Flüchtlingslager der Rohingya in Bangladesch. Die provisorischen Behausungen drohen durch die Regenfälle weggeschwemmt zu werden. Auch Hilfsorganisationen sind alarmiert. Die Regierung plant die Evakuierung.
Etwa 700.000 Flüchtlinge sind im vergangenen Jahr innerhalb nur weniger Wochen von Myanmar nach Bangladesch geflohen. Flächen wurden gerodet, dann Zelte und provisorische Behausungen aufgebaut. Diese Lager seien extrem stark gefährdet, bei Regenfällen abzurutschen, berichtet Korrespondentin Silke Diettrich.
"Allein im letzten Jahr war der Monsun schon wieder so stark, dass ein Drittel des Landes unter Wasser stand", sagt Diettrich, "aber gerade die Gegend, wo die Flüchtlinge jetzt angesiedelt sind, die liegt sehr nah am Meer, da sind sehr viele Flüsse, ein Delta". Schon bei einzelnen Regenfällen stünde man im Wasser.

Eine einsame Insel als Lösung?

Auch Hilfsorganisationen fürchteten eine Katastrophe. Nun stelle sich die Frage: Wo kan man all diese Flüchtlinge unterbringen? "Und deswegen ist eben jetzt die Idee entstanden, die einfach vielleicht, zumindest Hunderttausende von denen, auf eine einsame Insel zu schicken", so Diettrich.
Sie selbst habe keine Genehmigung bekommen, diese Insel zu besuchen. Bilder würden jedoch eine Insel aus Schlamm, Matsch und Schilf zeigen. "Bislang ist die unbewohnt, und das auch nicht ohne Grund." Angeblich habe die Regierung dort Sand aufschütten lassen und Behausunge gebaut.
Bangladesch sei halb so groß wie Deutschland, habe aber doppelt so viele Einwohner. Die Flüchtlingssituation sei "absolut überfordernd".
(huc)
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