Moskau-Besuch

Was verbindet Seehofer und Putin?

Der russische Präsident Wladimir Putin empfängt in dessen Residenz Nowo-Ogarjewo bei Moskau den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer.
Der russische Präsident Wladimir Putin empfängt in dessen Residenz Nowo-Ogarjewo bei Moskau den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer. © picture alliance/dpa/Sven Hoppe
Michael Spreng im Gespräch mit Liane von Billerbeck und Hans-Joachim Wiese · 03.02.2016
Ein Bayer und ein Russe treffen sich: Horst Seehofer (CSU) besucht den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Seine Russland-Reise richte sich nicht gegen die Kanzlerin, meint der bayerische Ministerpräsident - der Politikberater Michael Spreng glaubt ihm das. Obgleich Seehofer ein Populist sei, werde er der EU nicht in den Rücken fallen, sagt Spreng.
Putin und Seehofer haben eine Gemeinsamkeit: Populismus. Der russische Präsident sei aber ein schlechter, ein undemokratischer Populist. "Er setzt Populismus ein zur Festigung seiner autokratischen Herrschaft", sagt Politikberater Michael Spreng. Seehofer hoffe dagegen, mit seinem Populismus die Wählerzahlen beeinflussen zu können.
"Ich glaube, Putin ist ganz berechnend ... er versucht, durch die Erfindung äußerer Feinde ... das Volk hinter sich zu vereinen .. und das auch im Bunde mit der orthodoxen Kirche", analysiert Spreng. Warum interessiert sich Putin überhaupt für ein Gespräch mit dem Ministerpräsidenten des kleinen Bayerns? "Die russische Politik beobachtet die deutsche Innenpolitik und mischt sich auch ein ... sie versuchen, die Gesellschaft auseinander zutreiben", meint Spreng. In Russland wird Seehofer sehr darauf achten müssen, nicht instrumentalisiert zu werden. "Ich glaube nicht, dass Seehofer da in die Falle gehen wird", sagt der Politikberater.
Der CSU-Chef begründete seinen Besuch zuvor mit den traditionell engen Beziehungen zwischen Bayern und Russland. Zudem erläuterte er, der Dialog mit Moskau müsse angesichts von "vielen, vielen politischen Brandherden" fortgeführt werden.
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