Moskauer Poker
Boris Akunin gilt als einer der populärsten russischen Schriftsteller. Fandórin, Held seiner historischen Kriminalromane, ist Kult, auch bei deutschen Lesern. Dass der Autor, dessen Pseudonym auf den russischen Anarchisten Bakunin bzw. auf das japanische Wort "Bösewicht" hinweist, georgischer Herkunft ist, hat in Moskau nicht erst seit dem jüngsten Blitzkrieg in Georgien für Gesprächsstoff gesorgt.
Der russische Georgier sieht sich in seiner Wahlheimatstadt Moskau wie viele Intellektuelle anderer Nationalitäten, deren gemeinsamer Kulturraum zerfallen ist, Hetzkampagnen ausgesetzt und wird in Internetforen von Lesern mit Fragen zu seiner politischen Position attackiert.
Beim heutigen Spaziergang durch Moskau begleitet ihn auch der Detektiv seiner historischen Romane Erast Fandórin, der in seinen parallelen Literaturwelten mal eine unbekannte Fassung von Dostojewskis "Schuld und Sühne" entdeckt oder mit Sherlock Holmes ermittelt. Historische Figuren treffen auf imaginäre, das heutige Moskau spiegelt sich in der alten zaristischen Hauptstadt. In seinen historisch verbürgten Geschichten zeigen sich versteckte Parodien auf das heutige Leben.
Akunin ist nicht im Sumpf des russischen Patriotismus versunken, vielmehr erscheint er als kritischer Europäer mit tiefer Nostalgie auf Pre-Revolutionszeiten, als noch Hoffnung war.
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Beim heutigen Spaziergang durch Moskau begleitet ihn auch der Detektiv seiner historischen Romane Erast Fandórin, der in seinen parallelen Literaturwelten mal eine unbekannte Fassung von Dostojewskis "Schuld und Sühne" entdeckt oder mit Sherlock Holmes ermittelt. Historische Figuren treffen auf imaginäre, das heutige Moskau spiegelt sich in der alten zaristischen Hauptstadt. In seinen historisch verbürgten Geschichten zeigen sich versteckte Parodien auf das heutige Leben.
Akunin ist nicht im Sumpf des russischen Patriotismus versunken, vielmehr erscheint er als kritischer Europäer mit tiefer Nostalgie auf Pre-Revolutionszeiten, als noch Hoffnung war.
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