"Müll im Garten Eden"

Von Jörg Taszman |
Es stinkt bestialisch, Tiere und Pflanzen leiden und die Anwohner werden mit ihren Bedenken und Beschwerden nicht gehört - der Regisseur Fatih Akin hat die Umstände und Reaktionen eines Umweltskandals in der Türkei dokumentiert.
Es ist nicht das erste Mal, dass der in Hamburg aufgewachsene Fatih Akin einen Dokumentarfilm in der Türkei dreht und sich mit seinen Wurzeln auseinandersetzt. Im malerischen Çamburnu, dem Dorf seiner Großeltern wurde er vor Jahren Zeuge einer Umweltkatastrophe. Dort wo einst nur grüne Teeplantagen waren, haben die Behörden eine Müllhalde angesiedelt, die keinerlei Sicherheitsstandards entspricht. Abflussrohre platzen und nach starken Regenfällen entsteht eine stinkende Jauche, die nicht nur die Luft verpestet, sondern auch alle möglichen Kreaturen wie zum Beispiel Krähen anlockt.

Die Beschwerden der Anwohner verhallen ungehört, das Unheil nimmt seit Jahren seinen Lauf.

Mit seiner in über fünf Jahren Arbeit entstandenen Langzeitdokumentation kann Fatih Akin nicht uneingeschränkt überzeugen. Man spürt dass der Filmemacher nicht immer selber vor Ort war und so fehlt es diesem durchaus sehenswerten Werk letztlich einfach an der Kraft, die man von diesem charakterstarken Filmemacher eigentlich gewöhnt ist.

Deutschland 2011, keine Altersbeschränkung, 98 Minuten, Regie: Fatih Akin, Mitwirkende: Hüseyin Alioglu, Bünyamin Seyrekbasan u.a.


Weiterführende Informationen:

Filmhomepage

Links auf dradio.de:

Die Deponie und das Dorf - Fatih Akin hat einen Film über Umweltprobleme in der Türkei gedreht: "Müll im Garten Eden"
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