München erinnert an NS-Gegner Franz Wipplinger
München errichtet ein Erinnerungszeichen für den katholischen NS-Gegner Franz Wipplinger. Der Priesterseminarist hatte in Briefen und Tagebucheinträgen den Krieg und das NS-Regime kritisiert. Er schrieb im August 1943: "Hitler wird (...) nicht mehr verhindern können, daß trotz aller Stumpfheit, Massenpsychose und Furchtsamkeit der Deutschen das geknechtete Gewissen sich rührt und Sorge, Vernunft und radikale Ablehnung lauter und lauter werden." Seine Tagebucheinträge lassen laut der Stadt vermuten, dass er Flugblätter der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" gekannt hat. Er wurde denunziert und hingerichtet und soll nun posthum an seinem ehemaligen Wohnort geehrt werden. Erinnerungszeichen werden seit 2018 in München an Orten hinterlassen, an denen Menschen lebten, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. Sie bestehen aus gebürstetem Edelstahl, sind vergoldet und enthalten die wichtigsten Lebensdaten, Angaben zum Schicksal und ein Bild.