Münchner Oscar-Einsammler
Nicht ganz so glamoröus wie bei der Verleihung der Film-Oscars geht es bei den Technik-Oscars zu. Einer geht an Professor Reimar Lenz von der TU München, der den Filmscanner der Firma ARRI entwickelt hat, womit die digitale Abtastung analogen Materials deutlich verbessert wurde.
Techniker stehen in Hollywood eher im Hintergrund. Aber ihre Gerätschaften machen cineastische Illusionen überhaupt erst möglich. Professor Reimar Lenz bekommt den diesjährigen Technik-Oscar für einen hochauflösenden Filmscanner, ein Gerät, das die meisten Kinobesucher nie zu Gesicht bekommen.
"Also ein Filmscanner – der deutsche Ausdruck dafür ist eigentlich auch Filmabtaster – der digitalisiert auf analogem Medium, also sprich auf Filmmaterial aufgenommenen Film, damit man es mit Computern bearbeiten kann."
Kinostreifen werden mit fotochemischem Filmmaterial gedreht, weil nur das die notwendige hohe Auflösung ermöglicht. Die phantastischen Effekte aber, die einen modernen Film ausmachen, entstehen am Rechner. Und deswegen müssen die Aufnahmen digitalisiert werden.
"Das wird eben sehr viel gemacht für den Schnitt, für die Lichtbestimmung, für den Farbabgleich, aber auch für special effects und solche Sachen oder für Blue-Screening, wenn man da andere Schnitte mit hineinmontieren will. Das wird alles elektronisch gemacht. Und dann erst, wenn man die elektronische Version fertig hat, wird der Film wieder mit einem Belichter, in diesem Fall sehr häufig mit dem ARRI-Laser, der vor acht Jahren auch einen Oscar bekommen hat, auf analogem Material ausbelichtet, um dann davon die Massenkopien für die Kinos herzustellen."
Professor Lenz' Erfindung nun ermöglicht es, die Aufnahmen fast so hochaufgelöst, wie sie auf dem fotochemischen Material vorliegen, in den Rechner zu bekommen. Er hat die Methode verbessert, wie die Sensoren des Filmscanners die Aufnahmen abtasten.
"Man muss sich die Bildsensoren so vorstellen, dass die einzelnen Pixel zunächst einmal wie Kacheln in einem Badezimmer aneinander angeordnet sind, quadratisch, eine neben der anderen – übereinander. Und jetzt ist es aber so, dass eine Fotodiode, die zu einem Pixel gehört, dass die nicht flächendeckend lichtempfindlich ist, also über die gesamte Kachel, sondern vielleicht nur ein Ausschnitt von der Größe eines 5-Mark-Stücks, also nur ein Bruchteil. Das heißt also, es ist jede Menge Bildinformation zwischen diesen Abtastorten."
Und diese Informationen erschließt sich der Scanner von Professor Lenz.
"Und deswegen lohnt es, dass man den Sensor etwa um eine halbe Kachelbreite verschiebt, um dann an einem neuen Ort das Bild abzutasten und feinere Details noch aufnehmen zu können."
Bei der Verleihung der Technik-Oscars geht es übrigens sehr familiär zu. Die Ausgezeichneten kennen sich.
"Es ist so, dass zum Beispiel den letzten Oscar für einen Filmscanner, den ARRI bekommen hat im Jahre 2002, den hat Dr. Johannes Steurer bekommen. Und das war ein direkter Kollege von mir am gleichen Lehrstuhl für Nachrichtentechnik, der zusammen mit mir promoviert hat."
Die Oscars gehen oft an Techniker aus dem Münchner Universitätsviertel. Dort hat die TU ihren Sitz und der Studio-Ausrüster ARRI. Der hat schon für Studiolampen und Scanner die begehrten Preise erhalten. Den ersten Oscar gab's für eine hochauflösende Filmkamera.
"Für dieses Prinzip gab es für einen Entwickler von ARRI, der Erich Kästner heißt, aber nicht mit dem berühmten Erich Kästner identisch ist, den ersten Oscar im Jahr 1967. Der ist im Deutschen Museum ausgestellt. Und ich hab mir jetzt kürzlich da die Homepage angeschaut im Deutschen Museum, was dazu steht. Und da stand eben auch, dass spitze Zungen behaupten, dass man ohne ARRI eben gar keinen Oscar gewinnen könne. Und so ähnlich schaut es auch aus. Für ARRI ist das jedenfalls der 14. Oscar, der 14. technische Oscar, den sie bekommen."
Technik-Oscars sind nichts Besonderes mehr im Münchner Universitätsviertel. Guido Knöpfel, die Tochter von Professor Lenz' Lebensgefährtin, wahrt denn auch die Contenance, bevor sie zusammen mit ihrer Patchworkfamilie ins Flugzeug steigt, um zur Preisverleihung nach L.A. zu fliegen.
"Ja, es ist ja nicht der normale Oscar. Also er bekommt ja nur so eine Plakette und keine Statue. Aber, also es ist schon toll. Ich bin richtig stolz auf ihn."
"Also ein Filmscanner – der deutsche Ausdruck dafür ist eigentlich auch Filmabtaster – der digitalisiert auf analogem Medium, also sprich auf Filmmaterial aufgenommenen Film, damit man es mit Computern bearbeiten kann."
Kinostreifen werden mit fotochemischem Filmmaterial gedreht, weil nur das die notwendige hohe Auflösung ermöglicht. Die phantastischen Effekte aber, die einen modernen Film ausmachen, entstehen am Rechner. Und deswegen müssen die Aufnahmen digitalisiert werden.
"Das wird eben sehr viel gemacht für den Schnitt, für die Lichtbestimmung, für den Farbabgleich, aber auch für special effects und solche Sachen oder für Blue-Screening, wenn man da andere Schnitte mit hineinmontieren will. Das wird alles elektronisch gemacht. Und dann erst, wenn man die elektronische Version fertig hat, wird der Film wieder mit einem Belichter, in diesem Fall sehr häufig mit dem ARRI-Laser, der vor acht Jahren auch einen Oscar bekommen hat, auf analogem Material ausbelichtet, um dann davon die Massenkopien für die Kinos herzustellen."
Professor Lenz' Erfindung nun ermöglicht es, die Aufnahmen fast so hochaufgelöst, wie sie auf dem fotochemischen Material vorliegen, in den Rechner zu bekommen. Er hat die Methode verbessert, wie die Sensoren des Filmscanners die Aufnahmen abtasten.
"Man muss sich die Bildsensoren so vorstellen, dass die einzelnen Pixel zunächst einmal wie Kacheln in einem Badezimmer aneinander angeordnet sind, quadratisch, eine neben der anderen – übereinander. Und jetzt ist es aber so, dass eine Fotodiode, die zu einem Pixel gehört, dass die nicht flächendeckend lichtempfindlich ist, also über die gesamte Kachel, sondern vielleicht nur ein Ausschnitt von der Größe eines 5-Mark-Stücks, also nur ein Bruchteil. Das heißt also, es ist jede Menge Bildinformation zwischen diesen Abtastorten."
Und diese Informationen erschließt sich der Scanner von Professor Lenz.
"Und deswegen lohnt es, dass man den Sensor etwa um eine halbe Kachelbreite verschiebt, um dann an einem neuen Ort das Bild abzutasten und feinere Details noch aufnehmen zu können."
Bei der Verleihung der Technik-Oscars geht es übrigens sehr familiär zu. Die Ausgezeichneten kennen sich.
"Es ist so, dass zum Beispiel den letzten Oscar für einen Filmscanner, den ARRI bekommen hat im Jahre 2002, den hat Dr. Johannes Steurer bekommen. Und das war ein direkter Kollege von mir am gleichen Lehrstuhl für Nachrichtentechnik, der zusammen mit mir promoviert hat."
Die Oscars gehen oft an Techniker aus dem Münchner Universitätsviertel. Dort hat die TU ihren Sitz und der Studio-Ausrüster ARRI. Der hat schon für Studiolampen und Scanner die begehrten Preise erhalten. Den ersten Oscar gab's für eine hochauflösende Filmkamera.
"Für dieses Prinzip gab es für einen Entwickler von ARRI, der Erich Kästner heißt, aber nicht mit dem berühmten Erich Kästner identisch ist, den ersten Oscar im Jahr 1967. Der ist im Deutschen Museum ausgestellt. Und ich hab mir jetzt kürzlich da die Homepage angeschaut im Deutschen Museum, was dazu steht. Und da stand eben auch, dass spitze Zungen behaupten, dass man ohne ARRI eben gar keinen Oscar gewinnen könne. Und so ähnlich schaut es auch aus. Für ARRI ist das jedenfalls der 14. Oscar, der 14. technische Oscar, den sie bekommen."
Technik-Oscars sind nichts Besonderes mehr im Münchner Universitätsviertel. Guido Knöpfel, die Tochter von Professor Lenz' Lebensgefährtin, wahrt denn auch die Contenance, bevor sie zusammen mit ihrer Patchworkfamilie ins Flugzeug steigt, um zur Preisverleihung nach L.A. zu fliegen.
"Ja, es ist ja nicht der normale Oscar. Also er bekommt ja nur so eine Plakette und keine Statue. Aber, also es ist schon toll. Ich bin richtig stolz auf ihn."