Mundart versus Hochdeutsch
In der Schweiz werden vier Sprachen gesprochen, die Deutschschweizer wiederum sprechen noch mal zwei: Schwiizerdütsch und Hochdeutsch. Wer wann wo nun schwiizerdütsch oder hochdeutsch spricht oder sprechen soll – das ist eine lange Kontroverse, die jetzt so richtig scharf geworden ist.
Das Schweizerdeutsch, Schwiizerdütsch, also der Dialekt ist die Alltagssprache in der Deutschschweiz. Sie wird von allen gesprochen unabhängig von der sozialen Herkunft und dem Bildungsgrad. Nur im Parlament, in Vorlesungen an der Uni oder in den Schulen wird Hochdeutsch gesprochen.
Neben der Mundart gibt es außerdem die Schweizer Variante des Hochdeutschen. Diese spricht beispielsweise Emil Steinberger in seinen Sketchen. Es ist Hochdeutsch mit einem erkennbaren Schweizer Akzent.
Diskussionen über wie viel Hochdeutsch und wie viel Mundart gibt es in der Schweiz seit Jahrzehnten immer wieder.
Mit dem Aufkommen der Privatradios, die ausschließlich auf Mundart senden, hat das Schwiizerdütsche das Hochdeutsche auch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zunehmend verdrängt.
Nur noch die Kulturwelle DRS2 und die neue Infowelle DRS4 sind auf Hochdeutsch und selbst dort sollen die Moderatoren sprachlich als Schweizer erkennbar sein. Wie aufgeheizt die Gemengelage manchmal ist, zeigt der Fall einer deutschen Moderatorin in Zürich. Sie wurde wegen ihrer astreinen hochdeutschen Aussprache von erbosten Hörern regelrecht vom Mikrofon weggemobbt.
Der Wunsch der Schweizer nach Mundart in Hörfunk und Fernsehen hat inzwischen zu der skurrilen Situation geführt. Beispielsweise senden Privatsender wie RTL oder Pro7 schwiizerdütsche Werbeblöcke. Während also das Waschmittel in Deutschland in akzentfreiem Hochdeutsch angepriesen wird, flimmert zeitgleich die Werbung in der Schweiz auf Schwiizerdütsch über die Bildschirme.
Nicht von ungefähr sagt ein Schweizer zum Hochdeutschen auch nicht Hochdeutsch, sondern Schriftdeutsch. Schließlich wird die Standardsprache von den Schweizern fast nur geschrieben. Aber auch hier, bei einer dieser letzten Bastionen des Hochdeutschen, ist zu beobachten, dass das Schwiizerdütsche zunehmend Raum greift. Vor allem junge Schweizer verfassen immer häufiger SMS und Mails auf Mundart. Gesungen beziehungsweise. gerappt wird ohnehin fast ausschließlich in Mundart. Der offizielle Schweizer Song zur WM war auf Schwiizerdütsch.
Und nichts regt einen Zürcher mehr auf als eine hochdeutsche Ansage in der Straßenbahn.
Selbst vor den Kindergärten hat der Siegeszug der Mundart nicht halt gemacht. Ende des Monats stimmen die Zürcher darüber ab, ob in den Kindergärten wieder nur Dialekt gesprochen werden soll, nachdem 2008 im Lehrplan 1/3 Hochdeutsch vorgeschrieben wurde.
Der bei Zürich lebende Schweizer Germanist Peter von Matt hat seinen Mitbürgern jetzt den Spiegel vorgehalten und den schleichenden Vormarsch der Mundart als Dialektwahn gegeißelt. Seine These, die Schweizer hätten faktisch zwei Muttersprachen, das Schwiizerdütsche und das Hochdeutsche, hat eine Welle der Entrüstung auch im Lager der Schweizer Germanistenzunft ausgelöst.
Neben der Mundart gibt es außerdem die Schweizer Variante des Hochdeutschen. Diese spricht beispielsweise Emil Steinberger in seinen Sketchen. Es ist Hochdeutsch mit einem erkennbaren Schweizer Akzent.
Diskussionen über wie viel Hochdeutsch und wie viel Mundart gibt es in der Schweiz seit Jahrzehnten immer wieder.
Mit dem Aufkommen der Privatradios, die ausschließlich auf Mundart senden, hat das Schwiizerdütsche das Hochdeutsche auch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zunehmend verdrängt.
Nur noch die Kulturwelle DRS2 und die neue Infowelle DRS4 sind auf Hochdeutsch und selbst dort sollen die Moderatoren sprachlich als Schweizer erkennbar sein. Wie aufgeheizt die Gemengelage manchmal ist, zeigt der Fall einer deutschen Moderatorin in Zürich. Sie wurde wegen ihrer astreinen hochdeutschen Aussprache von erbosten Hörern regelrecht vom Mikrofon weggemobbt.
Der Wunsch der Schweizer nach Mundart in Hörfunk und Fernsehen hat inzwischen zu der skurrilen Situation geführt. Beispielsweise senden Privatsender wie RTL oder Pro7 schwiizerdütsche Werbeblöcke. Während also das Waschmittel in Deutschland in akzentfreiem Hochdeutsch angepriesen wird, flimmert zeitgleich die Werbung in der Schweiz auf Schwiizerdütsch über die Bildschirme.
Nicht von ungefähr sagt ein Schweizer zum Hochdeutschen auch nicht Hochdeutsch, sondern Schriftdeutsch. Schließlich wird die Standardsprache von den Schweizern fast nur geschrieben. Aber auch hier, bei einer dieser letzten Bastionen des Hochdeutschen, ist zu beobachten, dass das Schwiizerdütsche zunehmend Raum greift. Vor allem junge Schweizer verfassen immer häufiger SMS und Mails auf Mundart. Gesungen beziehungsweise. gerappt wird ohnehin fast ausschließlich in Mundart. Der offizielle Schweizer Song zur WM war auf Schwiizerdütsch.
Und nichts regt einen Zürcher mehr auf als eine hochdeutsche Ansage in der Straßenbahn.
Selbst vor den Kindergärten hat der Siegeszug der Mundart nicht halt gemacht. Ende des Monats stimmen die Zürcher darüber ab, ob in den Kindergärten wieder nur Dialekt gesprochen werden soll, nachdem 2008 im Lehrplan 1/3 Hochdeutsch vorgeschrieben wurde.
Der bei Zürich lebende Schweizer Germanist Peter von Matt hat seinen Mitbürgern jetzt den Spiegel vorgehalten und den schleichenden Vormarsch der Mundart als Dialektwahn gegeißelt. Seine These, die Schweizer hätten faktisch zwei Muttersprachen, das Schwiizerdütsche und das Hochdeutsche, hat eine Welle der Entrüstung auch im Lager der Schweizer Germanistenzunft ausgelöst.