Museum der Woche
Der letzte Vulkanausbruch in Deutschland ist rund 10.000 Jahre her. Und es brodelt noch immer in der Eifel. Wer sich selbst auf die Spuren des Vulkanismus begeben will, kann in Daun beginnen: In dem Kurort gibt es ein Eifel-Vulkan-Museum. Als es 1996 eröffnet wurde, war es das erste seiner Art.
Die Eifel: Der Vulkanismus hat diese Region geformt, die Spuren sind bis heute in der Landschaft deutlich sichtbar. Den einzigen aktiven Vulkan kann man zwischen Koblenz und Trier, nicht weit vom Nürburgring bewundern, im kleinen Städtchen Daun, mitten im Ort, im Eifel-Vulkan-Museum. Ein Modell - das besonders bei jungen Vulkanforschern gut ankommt:
"Wir haben die Erdkruste durchsichtig gemacht, damit man diesen Riss in der Erdkruste sehen kann, und das Orange wäre der Beginn einer solchen Magmakammer und die Kinder können das mit einer Fußpumpe hoch pumpen und dann fängt dieser Vulkan an zu spucken, so machste das, bis er anfängt zu spucken, weiter machen, so, also es entsteht eine Dampfwolke und diese roten Lampen zeigen uns, dass die Magma hier herunter kommt."
Jutta Seubert, seit zehn Jahren führt sie durch das kleine Museum: vier Räume in einem denkmalgeschützten Bau, dem königlichen Landratsamt von 1830. Hier erfährt man nun seit 1996 Grundlegendes über den Vulkanismus an sich: angefangen bei der Plattentektonik, die auf einer großen Weltkarte anschaulich aufbereitet wurde. Mit kleinen Glühbirnen, die auf Knopfdruck leuchten:
"Drück mal drunter den Knopf, drück ruhig beide, dann sieht man, an diesen roten Stellen wird sie aus einander geschoben und an den grünen Stellen schieben sich die Erdplatten aufeinander zu."
Die eingezeichneten Plattengrenzen seien typische Erdbeben- und Vulkangebiete, erklärt Jutta Seubert.
"Und wenn wir jetzt mal kucken, wo die Eifel liegt, - drück noch mal den oberen - alles klar, man sieht, die Eifel liegt mitten auf dem europäischen Kontinent, sie liegt nicht an einer Plattengrenze, das heißt, eigentlich dürfen wir hier mit Vulkanismus gar nicht rechnen, aber trotzdem haben wir einige hundert Vulkane auf diesen Vulkanfeldern zu verzeichnen, man nennt ein solches Vulkangebiet einen Intraplattenvulkanismus, das heißt, mitten auf einer Platte. Und da gibt es immer Gründe."
Einer der Gründe ist erst seit den 90er Jahren bekannt: Unter der Eifel liegt eine heiße Magma-Blase – auch heute noch:
"Und dieses heiße Material drückt die gebrochene Kruste weiter nach oben, ein bis zwei Millimeter pro Jahr, das ist geologisch gesehen sehr viel, das heißt es ist auch weiter zu erwarten, dass neue Risse entstehen, und dass Magma eine Chance hat, in Form von Vulkanen durch die Erdkruste durchzubrechen. Also der Vulkanismus ist nicht erloschen, es ist ein aktives Vulkanfeld. Trotzdem können wir gut schlafen in der Eifel, weil die Wahrscheinlichkeit, dass wir innerhalb von 80 Jahren so etwas erleben ist eher sehr gering, die Wahrscheinlichkeit eines Autounfalls ist größer."
Das Konzept des Museums geht über reine Wissensvermittlung hinaus, wie Klaus Eich von der Kreisverwaltung Vulkaneifel erklärt. Die Besucher sollen neugierig werden.
"Wir wollten über diese Schiene den Touristen diese reizvolle Gegend nahe bringen."
Raus in die Natur: Wo Vulkankrater und -seen oder mineralische Quellen zu finden sind, erfährt man wieder anhand einer großen Schautafel, auf Knopfdruck:
Jutta Seubert: "Ich drück jetzt als Beispiel: "Der jüngste Vulkan Deutschlands", und dann sehe ich, wo der sich befindet, weil es dann auf der Karte blinkt. Wir hoffen, dass die Besucher von dieser Möglichkeit Gebrauch machen und sich diese Sachen in echt anschauen, das ist natürlich 'ne Möglichkeit, die nicht jedes Museum bietet, deshalb ist Daun eine gute Möglichkeit, den roten Faden in Sachen Vulkanismus zu holen und dann in die Details zu gehen, die einen interessieren. Und damit möchte ich die Führung hier beenden, und ich hoffe, Sie haben einen Eindruck vom Vulkanfeld Eifel, was Sie alles damit anfangen können, so."
Besonders beliebte Ausflugsziele sind die "Maare", so nennt man kraterförmige Vertiefungen, die durch Explosionen entstanden - immer dann, wenn heißes Magma emporstieg und auf Wasser stieß. Viele dieser Explosionstrichter haben sich mit Wasser gefüllt, wurden zu Maarseen. Einige sind ganz in der Nähe des Museums:
Klaus Eich: "So, jetzt sind wir schon am ersten Ort, das Gmünder Maar, sind alle schön ausgeschildert, so dass der Tourist auch geleitet wird in der Gegend hier, hier kann man auch schon die Form des alten Vulkans erkennen. Dieses Maar ist im Sommer auch ein Anziehungspunkt für Touristen, die das auch als Freibad nutzen, ganz ganz toll zu schwimmen, weil das Wasser ganz klar ist und unheimlich trägt."
Der Durchmesser des runden Sees ist rund 300 Meter, außen herum Buchen und Eichen, ein malerisch-unwirkliches Bild. Erinnert an einen begrünten Mondkrater, eine Meteoriteneinschlagstelle:
"Wenn Sie jetzt hier über die Kuppe gehen, sind Sie am zweiten Maar, dem Weinfelder Maar, aber wir müssen jetzt mit dem Auto ein wenig rum fahren. Aber es liegt so nah, dass hier auch eine Wanderung unheimlich reizvoll ist. Von der Wanderung sind es vielleicht 500 Meter bis zum nächsten Maar und von diesem Maar bis zum Schalkenmehrener Maar…"
Vom Museum aus kann man auch geführte Exkursionen buchen, oder man wandert mit den Anregungen selbst los, von Maar zu Maar. Diese enge Verzahnung mit der Region macht den besonderen Reiz des Eifel-Vulkanmuseums aus.
"Wir haben die Erdkruste durchsichtig gemacht, damit man diesen Riss in der Erdkruste sehen kann, und das Orange wäre der Beginn einer solchen Magmakammer und die Kinder können das mit einer Fußpumpe hoch pumpen und dann fängt dieser Vulkan an zu spucken, so machste das, bis er anfängt zu spucken, weiter machen, so, also es entsteht eine Dampfwolke und diese roten Lampen zeigen uns, dass die Magma hier herunter kommt."
Jutta Seubert, seit zehn Jahren führt sie durch das kleine Museum: vier Räume in einem denkmalgeschützten Bau, dem königlichen Landratsamt von 1830. Hier erfährt man nun seit 1996 Grundlegendes über den Vulkanismus an sich: angefangen bei der Plattentektonik, die auf einer großen Weltkarte anschaulich aufbereitet wurde. Mit kleinen Glühbirnen, die auf Knopfdruck leuchten:
"Drück mal drunter den Knopf, drück ruhig beide, dann sieht man, an diesen roten Stellen wird sie aus einander geschoben und an den grünen Stellen schieben sich die Erdplatten aufeinander zu."
Die eingezeichneten Plattengrenzen seien typische Erdbeben- und Vulkangebiete, erklärt Jutta Seubert.
"Und wenn wir jetzt mal kucken, wo die Eifel liegt, - drück noch mal den oberen - alles klar, man sieht, die Eifel liegt mitten auf dem europäischen Kontinent, sie liegt nicht an einer Plattengrenze, das heißt, eigentlich dürfen wir hier mit Vulkanismus gar nicht rechnen, aber trotzdem haben wir einige hundert Vulkane auf diesen Vulkanfeldern zu verzeichnen, man nennt ein solches Vulkangebiet einen Intraplattenvulkanismus, das heißt, mitten auf einer Platte. Und da gibt es immer Gründe."
Einer der Gründe ist erst seit den 90er Jahren bekannt: Unter der Eifel liegt eine heiße Magma-Blase – auch heute noch:
"Und dieses heiße Material drückt die gebrochene Kruste weiter nach oben, ein bis zwei Millimeter pro Jahr, das ist geologisch gesehen sehr viel, das heißt es ist auch weiter zu erwarten, dass neue Risse entstehen, und dass Magma eine Chance hat, in Form von Vulkanen durch die Erdkruste durchzubrechen. Also der Vulkanismus ist nicht erloschen, es ist ein aktives Vulkanfeld. Trotzdem können wir gut schlafen in der Eifel, weil die Wahrscheinlichkeit, dass wir innerhalb von 80 Jahren so etwas erleben ist eher sehr gering, die Wahrscheinlichkeit eines Autounfalls ist größer."
Das Konzept des Museums geht über reine Wissensvermittlung hinaus, wie Klaus Eich von der Kreisverwaltung Vulkaneifel erklärt. Die Besucher sollen neugierig werden.
"Wir wollten über diese Schiene den Touristen diese reizvolle Gegend nahe bringen."
Raus in die Natur: Wo Vulkankrater und -seen oder mineralische Quellen zu finden sind, erfährt man wieder anhand einer großen Schautafel, auf Knopfdruck:
Jutta Seubert: "Ich drück jetzt als Beispiel: "Der jüngste Vulkan Deutschlands", und dann sehe ich, wo der sich befindet, weil es dann auf der Karte blinkt. Wir hoffen, dass die Besucher von dieser Möglichkeit Gebrauch machen und sich diese Sachen in echt anschauen, das ist natürlich 'ne Möglichkeit, die nicht jedes Museum bietet, deshalb ist Daun eine gute Möglichkeit, den roten Faden in Sachen Vulkanismus zu holen und dann in die Details zu gehen, die einen interessieren. Und damit möchte ich die Führung hier beenden, und ich hoffe, Sie haben einen Eindruck vom Vulkanfeld Eifel, was Sie alles damit anfangen können, so."
Besonders beliebte Ausflugsziele sind die "Maare", so nennt man kraterförmige Vertiefungen, die durch Explosionen entstanden - immer dann, wenn heißes Magma emporstieg und auf Wasser stieß. Viele dieser Explosionstrichter haben sich mit Wasser gefüllt, wurden zu Maarseen. Einige sind ganz in der Nähe des Museums:
Klaus Eich: "So, jetzt sind wir schon am ersten Ort, das Gmünder Maar, sind alle schön ausgeschildert, so dass der Tourist auch geleitet wird in der Gegend hier, hier kann man auch schon die Form des alten Vulkans erkennen. Dieses Maar ist im Sommer auch ein Anziehungspunkt für Touristen, die das auch als Freibad nutzen, ganz ganz toll zu schwimmen, weil das Wasser ganz klar ist und unheimlich trägt."
Der Durchmesser des runden Sees ist rund 300 Meter, außen herum Buchen und Eichen, ein malerisch-unwirkliches Bild. Erinnert an einen begrünten Mondkrater, eine Meteoriteneinschlagstelle:
"Wenn Sie jetzt hier über die Kuppe gehen, sind Sie am zweiten Maar, dem Weinfelder Maar, aber wir müssen jetzt mit dem Auto ein wenig rum fahren. Aber es liegt so nah, dass hier auch eine Wanderung unheimlich reizvoll ist. Von der Wanderung sind es vielleicht 500 Meter bis zum nächsten Maar und von diesem Maar bis zum Schalkenmehrener Maar…"
Vom Museum aus kann man auch geführte Exkursionen buchen, oder man wandert mit den Anregungen selbst los, von Maar zu Maar. Diese enge Verzahnung mit der Region macht den besonderen Reiz des Eifel-Vulkanmuseums aus.