Museum der Woche
Johann Joachim Winckelmann (1717-1768) war ein deutscher Archäologe, Antiquar und Kunstschriftsteller. Das Winckelmann-Museum in Stendal in Sachsen-Anhalt erinnert an Leben und Werk. Seit dem vergangenen Jahr gibt es dort auch ein Erlebnismuseum für Kinder. Die jungen Besucher können dort auf Spurensuche in das Zeitalter der Antike gehen.
Kinder: "Winckelmann war ein Altertumsforscher und der kam hier aus Stendal, und der hat überall hat der geforscht ... in Ägypten, auch in Griechenland."
Gudrun Walinda: "Winckelmann hatte einen Leitspruch in seinem Leben. Wenn wir und damit meinte er jede Generation, etwas Gutes, etwas Hervorragendes hervorbringen wollen, dann müssen wir bei den Alten lernen und damit meinte er die Griechen."
Einen Trojaner kennt im Computerzeitalter fast jedes Kind. Die eigentliche Geschichte des Trojanischen Pferdes aber ist viel älter als jeder PC. Vor mehr als 3.000 Jahren soll sie sich ereignet haben. Zehn Jahre lang bekämpften sich Griechen und Trojaner. Odysseus gelang der Sieg schließlich mit einer List. Er ließ ein Pferd aus Holzplanken zimmern. Darin versteckten sich 30 Kämpfer, die als die Trojaner das Pferd selbst in die Festung zogen, unerkannt hinein gelangten. Der Untergang von Troja war damit vorprogrammiert.
Das größte Holzpferd der Welt steht heute in Stendal im Garten des Winckelmann-Museums. Eine spiralförmige Metalltreppe führt fünfzehn Meter hinauf in den Bauch des Pferdes. Durch schmale Luken hat der Besucher einen herrlichen Ausblick auf die Stadt. In Vitrinen stehen Fotos, die das moderne Troja darstellen. Vom alten Troja erzählt Gudrun Walinda lieber selbst. Inmitten des hölzernen Pferdes, sagt die Leiterin des Kindermuseums, gehe das kinderleicht.
"Wir wollen die Sinne des Kindes anregen, wir wollen sie anregen zu sprechen, zu horchen, zu sehen, zu fühlen, ohne alle Technik."
Das Kindermuseum veranschaulicht, womit sich Johann Joachim Winckelmann Zeit seines Lebens beschäftigt hat. Im Jahr 1717 wurde der Wissenschaftler in Stendal geboren. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Weil die Schule teuer war, lebte er bis zu seinem 18. Lebensjahr mit seinen Eltern in einer winzigen Ein-Zimmer-Wohnung.
Die Antike als Erlebnisraum. Das Winkelmann-Museum schickt seine kleinen Besucher auf eine Zeitreise. Im ersten Raum des Kindermuseums erklärt eine Zeitleiste, wann die alten Ägypter, Griechen und Römer gelebt haben. Wer ihre Herrscher waren und mit welcher Schrift sie geschrieben haben. Wer mag, kann sich eine römische Tunika überziehen. Auf Sandalen geht die Reise dann weiter in die verschüttete antike Stadt Herculaneum.
Der Gang führt durch einen dunklen Schlund. Den jungen Besuchern wird offenbar, was sich damals vor knapp 2000 Jahren in der Nähe von Pompei abspielte.
Der Ausbruch des Vesuv kam für die Bewohner Kampaniens völlig überraschend. Der Vulkan schleuderte heiße Lava in die Luft. Die heißen Ströme waren zähflüssig und füllten in Sekundenschnelle die Häuser der Bewohner bis in den letzten Winkel aus. Rote Plastikröhren bilden die Lavaströme nach.
Die Schülerinnen Jana und Karis trauen sich hinunter in den dunklen Keller - auf dem Hosenboden rutschen sie durch die Röhren. Rotes Licht flackert auf. Dann machen die beiden einen grausigen Fund. Am Boden krümmt sich ein Mensch aus Gips, hält die Hände schützend vor das Gesicht.
"Es gibt auf jeden Fall einen besseren Eindruck als Geschichtsbücher. ... so kann man sich das viel besser bildlich vorstellen. ... es ist ne wahre Geschichte und es interessiert mich, wie man dann flüchten kann."
Flüchten konnte aus Herculaneum allerdings niemand mehr. Zu schnell kamen die Lavaströme, begruben alles unter sich: Menschen, Räume und Häuser erstarrten vor 2000 Jahren in der Schlacke. Körper und Gegenstände wurden regelrecht verkohlt. Für die Archäologen ein Glücksfall, denn so blieben sie bis zu den Ausgrabungen konserviert.
Walinda: "So wie das dort passiert ist, dass man im Keller Leichen gefunden hat, wo man die Hohlräume mit Gips ausgegossen hat und gesehen hat, so sah der Mensch aus im Todeskampf."
Ein eindrucksvolles Szenario - nicht nur für Kinder. Das antike römische Haus weckt die Neugier auf den Alltag von damals. Wie wohnte man? Was wurde gekocht und was aß man? In der Vorratskammer können die Kinder ihren Geruchssinn testen.
In tönernen Gefäßen lagern Gewürze, die die Römer schon vor 2000 Jahren benutzten: Anis, Pfefferminze oder Thymian. In einer Sitzecke erfahren die Kinder mehr über den Schulunterricht von damals.
Den genossen allerdings nur Kinder aus betuchten Familien. Auf fast jede Frage hat das Museum eine Antwort.
Walinda: "Uns war wichtig, dass man sich wirklich hineinversetzen kann in die Geschichte, in die Situation, dass man daher viel leichter lernt."
Im letzten Raum des Erlebnismuseums, in der Kreativwerkstatt, dürfen die Kinder ihre Eindrücke aus der Römerzeit dann schöpferisch umsetzen: mit den typisch antiken Mustern Vasen bemalen oder aus Knetmasse Totenmasken formen.
Gudrun Walinda: "Winckelmann hatte einen Leitspruch in seinem Leben. Wenn wir und damit meinte er jede Generation, etwas Gutes, etwas Hervorragendes hervorbringen wollen, dann müssen wir bei den Alten lernen und damit meinte er die Griechen."
Einen Trojaner kennt im Computerzeitalter fast jedes Kind. Die eigentliche Geschichte des Trojanischen Pferdes aber ist viel älter als jeder PC. Vor mehr als 3.000 Jahren soll sie sich ereignet haben. Zehn Jahre lang bekämpften sich Griechen und Trojaner. Odysseus gelang der Sieg schließlich mit einer List. Er ließ ein Pferd aus Holzplanken zimmern. Darin versteckten sich 30 Kämpfer, die als die Trojaner das Pferd selbst in die Festung zogen, unerkannt hinein gelangten. Der Untergang von Troja war damit vorprogrammiert.
Das größte Holzpferd der Welt steht heute in Stendal im Garten des Winckelmann-Museums. Eine spiralförmige Metalltreppe führt fünfzehn Meter hinauf in den Bauch des Pferdes. Durch schmale Luken hat der Besucher einen herrlichen Ausblick auf die Stadt. In Vitrinen stehen Fotos, die das moderne Troja darstellen. Vom alten Troja erzählt Gudrun Walinda lieber selbst. Inmitten des hölzernen Pferdes, sagt die Leiterin des Kindermuseums, gehe das kinderleicht.
"Wir wollen die Sinne des Kindes anregen, wir wollen sie anregen zu sprechen, zu horchen, zu sehen, zu fühlen, ohne alle Technik."
Das Kindermuseum veranschaulicht, womit sich Johann Joachim Winckelmann Zeit seines Lebens beschäftigt hat. Im Jahr 1717 wurde der Wissenschaftler in Stendal geboren. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Weil die Schule teuer war, lebte er bis zu seinem 18. Lebensjahr mit seinen Eltern in einer winzigen Ein-Zimmer-Wohnung.
Die Antike als Erlebnisraum. Das Winkelmann-Museum schickt seine kleinen Besucher auf eine Zeitreise. Im ersten Raum des Kindermuseums erklärt eine Zeitleiste, wann die alten Ägypter, Griechen und Römer gelebt haben. Wer ihre Herrscher waren und mit welcher Schrift sie geschrieben haben. Wer mag, kann sich eine römische Tunika überziehen. Auf Sandalen geht die Reise dann weiter in die verschüttete antike Stadt Herculaneum.
Der Gang führt durch einen dunklen Schlund. Den jungen Besuchern wird offenbar, was sich damals vor knapp 2000 Jahren in der Nähe von Pompei abspielte.
Der Ausbruch des Vesuv kam für die Bewohner Kampaniens völlig überraschend. Der Vulkan schleuderte heiße Lava in die Luft. Die heißen Ströme waren zähflüssig und füllten in Sekundenschnelle die Häuser der Bewohner bis in den letzten Winkel aus. Rote Plastikröhren bilden die Lavaströme nach.
Die Schülerinnen Jana und Karis trauen sich hinunter in den dunklen Keller - auf dem Hosenboden rutschen sie durch die Röhren. Rotes Licht flackert auf. Dann machen die beiden einen grausigen Fund. Am Boden krümmt sich ein Mensch aus Gips, hält die Hände schützend vor das Gesicht.
"Es gibt auf jeden Fall einen besseren Eindruck als Geschichtsbücher. ... so kann man sich das viel besser bildlich vorstellen. ... es ist ne wahre Geschichte und es interessiert mich, wie man dann flüchten kann."
Flüchten konnte aus Herculaneum allerdings niemand mehr. Zu schnell kamen die Lavaströme, begruben alles unter sich: Menschen, Räume und Häuser erstarrten vor 2000 Jahren in der Schlacke. Körper und Gegenstände wurden regelrecht verkohlt. Für die Archäologen ein Glücksfall, denn so blieben sie bis zu den Ausgrabungen konserviert.
Walinda: "So wie das dort passiert ist, dass man im Keller Leichen gefunden hat, wo man die Hohlräume mit Gips ausgegossen hat und gesehen hat, so sah der Mensch aus im Todeskampf."
Ein eindrucksvolles Szenario - nicht nur für Kinder. Das antike römische Haus weckt die Neugier auf den Alltag von damals. Wie wohnte man? Was wurde gekocht und was aß man? In der Vorratskammer können die Kinder ihren Geruchssinn testen.
In tönernen Gefäßen lagern Gewürze, die die Römer schon vor 2000 Jahren benutzten: Anis, Pfefferminze oder Thymian. In einer Sitzecke erfahren die Kinder mehr über den Schulunterricht von damals.
Den genossen allerdings nur Kinder aus betuchten Familien. Auf fast jede Frage hat das Museum eine Antwort.
Walinda: "Uns war wichtig, dass man sich wirklich hineinversetzen kann in die Geschichte, in die Situation, dass man daher viel leichter lernt."
Im letzten Raum des Erlebnismuseums, in der Kreativwerkstatt, dürfen die Kinder ihre Eindrücke aus der Römerzeit dann schöpferisch umsetzen: mit den typisch antiken Mustern Vasen bemalen oder aus Knetmasse Totenmasken formen.