Musik der Verwandlung

Immer wieder hat sich die MaerzMusik, das Festival für aktuelle Musik der Berliner Festspiele, in exotische Gegenden begeben, ob nach Japan oder in den Alpenraum. In diesem Jahr beschäftigt sie sich noch viel grundsätzlicher mit dem Reisen und der Veränderung. "Physische und metaphorische Prozesse des Verharrens, des Abschieds, des Übergangs und der Verwandlung bilden den thematischen Rahmen von MaerzMusik 2008", so charakterisiert der Künstlerische Leiter Matthias Osterwold das diesjährige Programm.
Es spannt einen weiten geographischen Bogen. Die Musik der iberischen Halbinsel und Mexikos steht im Zentrum, darüber hinaus gibt es aber auch ein Doppelkonzert mit Musik der australischen Komponistin Liza Lim, die vom Elision Ensemble gespielt wird. Und natürlich kommt auch die mitteleuropäische Szene nicht zu kurz. Kein Wunder, dass es dabei auch zahlreiche "Übergänge" und "Verwandlungen" zwischen unterschiedlichen musikalischen Genres gibt. Stefano Gervasoni integriert in sein neues Werk "Com Que Voz", uraufgeführt vom Ensemble Modern, Gesänge des Fado, in dem der melancholische Grundzug Portugals sich musikalisch Bahn bricht. Mauricio Sotelo schrieb Werke für Streichquartett und den Flamenco-Sänger Arcángel oder auch für den Gitarristen Cañizares. Und die mexikanische Stimmkünstlerin Fátima Miranda verschmilzt in ihren vokalen Erkundungen ohnehin Musik ganz unterschiedlicher Epochen und Stile, vom Flamenco bis zur mongolischen und indischen Musik.
Deutschlandradio Kultur ist auch in diesem Jahr der wichtigste Medienpartner des Festivals. Wir schneiden nicht weniger als sechs Konzerte mit und geben an zwei Abenden einen breiten Überblick über das breitgefächerte Programm dieses "Festivals für aktuelle Musik".
Im Mittelpunkt des ersten Abends am 10. März standen Komponisitionen von Liza Lim und Emanuel Nunes. Der lange zweite Abend am 15. März widmet sich hingegen vor allem den grenzüberschreitenden Projekten von Stefano Gervasoni, Fátima Miranda und dem Smith Quartet mit Arcángel.


MaerzMusik - Festival für aktuelle Musik

Konzerthaus Berlin
Aufzeichnung vom 10.3.2008

Stefano Gervasoni
"Com que voz" für zwei Stimmen, großes Ensemble und Elektronik (2007)

Christina Branco, Fado
Ensemble Modern
Leitung: Franck Ollu


Live aus dem Haus der Berliner Festspiele

Fátima Miranda
Cantos Robados (2005)
Deutsche Erstaufführung

Fátima Miranda, Stimme/Performance

ca. 20:40 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

Konzerthaus Berlin, Großer Saal
Aufzeichnung vom 14.3.2008

Alvaro Carlevaro
"levante.repique" für Orchester mit zwei Schlagzeugsolisten (2006/07) Uraufführung

Stefano Gervasoni
"Irrene Stimme" für Klavier und Orchester (2006)
"Fantasia - Invenzione a una voce" für Klavier und Orchestre (2005)

Enno Poppe
"Keilschrift" für Orchester (2005/06)


Marino Formenti, Klavier
Robyn Schulkowsky, Schlagzeug
Jorge Camiruaga, Schlagzeug
Konzerthausorchester Berlin
Leitung: Lothar Zagrosek


Universität der Künste Berlin
Aufzeichnung vom 13.3.2008

João Pedro Oliveira
"Labirinto" für Streichquartett mit Elektronik (2001)
Deutsche Erstaufführung

Miguel Azgiume
"Paraître Parmi" für Streichquartett mit Live-Elektronik (2006)
Deutsche Erstaufführung

Carlos Caires
"Horizon" für Streichquartett mit Live-Elektronik (2008)
Uraufführung

Mauricio Sotelo
"Como llora el agua" für Flamenco-Gitarre solo (2008) Uraufführung
"Audéeis" für Stimme (Cantaor) und Streichquartett (2004)


Smith Quartet
Arcángel, Flamenco-Sänger/Cantaor
Cañizares, Gitarre
Miso Studio: Miguel & Paula Azguime