Federico Mompou und die Mystik einer música callada
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Der katalanische Komponist Federico Mompou war fasziniert von einer Musik, die schweigt, einer Einsamkeit, die tönt. Er komponierte dazu den Klavierzyklus "Música Callada" und berief sich auf einen spanischen Mystiker.
Der Komponist Federico Mompou (1893-1987) war der Meinung, dass der Titel seines Klavierzyklus eigentlich schwer übersetzbar sei. Eine Verlegenheit, aus der er sich nur durch einen Verweis auf den spanischen Mystiker San Juan de la Cruz zu helfen wusste. Diese merkwürdige Gestalt aus dem Spanien des 16. Jahrhunderts hatte in einem seiner Gedichte eine "Música Callada", eine "Soledad Sonora" besungen: eine Musik, die schweigt, eine Einsamkeit, die tönt.
Was das genau sein, wie so etwas klingen soll, wenn es denn überhaupt klingt? – Soviel immerhin lässt sich sagen: Was Mompou betrifft, klingt sie tatsächlich. Am Ende umfasste sein Klavierzyklus 28 Miniaturen, komponiert in vier Heften zwischen 1951 und 1967. Bis heute liegt ein Zauber über diesem Hauptwerk des katalanischen Komponisten. Für seine Ästhetik, so Mompou, sei diese "música callada" essentiell.
Womit er nicht allein geblieben ist. Andere Komponisten, nicht nur spanische, sind ihm darin gefolgt, teilen Mompous eigentümliche Faszination für eine Musik, die schweigt. Eine Spurensuche.