Junge Frau mit dicken Beats
Denitza Todorova nennt sich kurz Dena, ist YouTube Klick-Millionärin, lebt in Berlin und wird von einigen Kritikern hoch gehandelt - als so etwas wie eine deutsche Ausgabe von MIA. Also - eine radikale junge Frau, die ihre Botschaften auf dicken tanzbaren Beats verbreitet. "Flash" heißt ihr Debüt Album.
Die Endzwanzigerin mit bulgarischen Wurzeln singt und rappt auf Englisch, was in einer internationalen Stadt wie Berlin Sinn hat - redet hier doch die buntgemischte Szene unter 35 eh den ganzen Tag in dieser Hipster Amtssprache.
Dena wuchs auf mit Hip Hop, hat als Neunjährige mit ihrer Schwester zusammen auf Kassetten gerappt, später für eine Szenemarke gemodelt und dann angefangen, eigene Beats zu basteln. Freunde wie der norwegische Musiker Erlend Oye halfen beim Debüt, das im Wesentlichen aber von ihr selbst programmiert und produziert wurde. Und das - trotz seiner Kürze von etwa 30 Minuten Spieldauer - ein wenig länglich wirkt, kurz: etwas enttäuschend ausfällt.
Der Furor ihrer ersten Tracks, die mit entsprechenden Videos bebildert zu Klickstürmen auf YouTube führten, findet sich nur in wenigen Stücken des Albums wieder. Zudem fällt nach vier, fünf Stücken auf, dass Dena nicht die fesselndste Rapperin ist. Anders als M.I.A., mit der sie so gerne verglichen wird (wofür sie natürlich nichts kann) ist sie inhaltlich dann auch nicht soooo radikal.
Wie sehr die rasende Entwicklung der technischen Möglichkeiten im digitalen Zeitalter das Miteinander der Menschen verändert, interessiert sie.