Musik zu Gast in Marseille
Marseille steht an diesem Wochenende im Zeichen der Weltmusik: In diesem Kulturhauptstadtjahr ist es die neunte Auflage des "Babelmed Music", einer Messe samt Festival mit 36 Konzerten und Sounds aus über 25 Ländern.
Seit Donnerstag erschallt in den Docks du Sud Musik in allen Varianten, in allen Stilen und aus vielen verschiedenen Ländern.
Veranstalterin Florence Chastagnier über Babelmed music: "Babel wie der Turm zu Babel. Aber auf Arabisch bedeutet das auch das Tor zum Mittelmeer. Das Mittelmeer ist für uns das Zentrum der Welt, von hier aus finden wir alle musikalischen Strömungen, hier begegnen sich orientalische und fernöstliche Musik, Latino und Musik aus den Ländern des Nordens, wir sind wirklich ein Ort der Begegnungen und der Gastfreundschaft."
Das Besondere an Babelmed: Tagsüber findet für fast 3000 Musikprofis eine Messe statt, auf der Produzenten und Festivalveranstalter, Künstler, Labels und Journalisten Kontakte knüpfen. Auf anderen Messen dieser Art stellen sich Künstler in Minishows dem professionellen Publikum. In Marseille hingegen finden richtige Konzerte statt und das gibt Babelmed die Stimmung eines Festivals. An jedem Abend sehen Tausende für nur 15 Euro Eintritt auf mehreren Bühnen bis zu zwölf Konzerte, die im Schnitt eine dreiviertel Stunde dauern.
Das Besondere an dieser neunten Ausgabe: Sie findet im Kulturhauptstadtjahr statt. Auf einer zusätzlichen vierten Bühne werden dieses Jahr Kreationen vorgestellt, die Marseiller Künstler mit anderen Anrainern des Mittelmeeres speziell für Babelmed entworfen haben. Wilaya 49 ist ein gemeinsames Projekt der Elektroband Watcha Clan aus Marseille, des Amerikaners MC Raashan Ahmad und der Rapper von TOX aus dem algerischen Oran. Algerien hat 48 Departements, Wilaya 49 ist die zusätzliche Kreation in Marseille.
Clement von Watcha Clan erklärt: "Es handelt sich um ein Patchwork aus Musik: UK Garage und Hiphop, Club und Akkustik, Reggae und traditionelle Beatbox, dieses Patchwork haben sich die sieben Menschen aus drei Formationen in einer Woche ausgedacht."
Malik aus Oran hofft: "Das Projekt wird den Künstlern viele Türen öffnen. Wir haben viele Ideen und viel Liebe zu geben."
Auch die Reime aus Tunesien unter dem Titel "Soundz of Freedom" kamen beim Publikum gut an.
"Die Rapper in Tunesien sind mutig, die gehen ins Gefängnis! Sie führen einen echten Krieg."
Das Kollektiv der Rapper zwischen Marseille und Bizerte erinnerte auch an den ermordeten tunesischen Oppositionellen Chokhri Belaid. Musik und Widerstand war Thema einer Konferenz auf der Messe.
Musiker kritisieren den Begriff "Weltmusik" immer wieder als eine Kategorie, in die man alle Künstler steckt, die nicht aus der amerikanischen und europäischen Popszene kommen. Dazu meint Frank Tenaille, Präsident der Organisation Zone Franche, in der über 200 Akteure der Weltmusik vereint sind:
"Wir Franzosen sprechen von "musiques du monde" im Plural und das ist sehr wichtig. Es gibt eine Tendenz zur Gleichmachung auf dem anglophonen Markt, wir Franzosen hingegen erkennen Besonderheiten an und eine echte Vielfalt."
Auf jedem Festival werden Preise vergeben, so auch auf Babelmed: Rokia Traore aus Mali wurde zur besten Künstlerin des Jahres gekürt. Statt eine lange Liste von Danksagungen zu verkünden, griff sie zum Mikrofon und sang.
José da Silva wurde als bester Produzent ausgezeichnet: Er hat Cesaria Evora von den Kapverden entdeckt. Von ihr ist gerade ein posthumes Album erschienen. Viel Prominenz zeigte sich in diesem Jahr, die derzeitige französische Kulturministerin und ihre Vorgängerin sowie der Kulturminister von Guinea. In erster Linie dient so ein Ereignis aber dem Knüpfen und d er Pflege von Kontakten. Mahide Lein aus Berlin ist eine der wenigen Deutschen, die einen Stand auf derMesse hat. Die Managerin ist bereits zum fünften Mal bei Babelmed:
"Das liebe ich, so viele Kulturen zu sehen, so viele Arten von Menschen, es sind junge Leute da und alte Leute da. Das find ich sehr wichtig für mich, dass man alle Musikstile findet, alle Menschentypen, wie unterschiedlich die Vielfalt der Menschheit ist auf einem Haufen zu sehen macht mir immer total viel Spaß."
Auf den Konzertbühnen oder an den Messeständen: Marseille war an diesem Wochenende wieder einmal der Ort, an dem Talente entdeckt werden, ob aus Marseille, dem Mittelmeerraum oder dem Rest der Welt.
Veranstalterin Florence Chastagnier über Babelmed music: "Babel wie der Turm zu Babel. Aber auf Arabisch bedeutet das auch das Tor zum Mittelmeer. Das Mittelmeer ist für uns das Zentrum der Welt, von hier aus finden wir alle musikalischen Strömungen, hier begegnen sich orientalische und fernöstliche Musik, Latino und Musik aus den Ländern des Nordens, wir sind wirklich ein Ort der Begegnungen und der Gastfreundschaft."
Das Besondere an Babelmed: Tagsüber findet für fast 3000 Musikprofis eine Messe statt, auf der Produzenten und Festivalveranstalter, Künstler, Labels und Journalisten Kontakte knüpfen. Auf anderen Messen dieser Art stellen sich Künstler in Minishows dem professionellen Publikum. In Marseille hingegen finden richtige Konzerte statt und das gibt Babelmed die Stimmung eines Festivals. An jedem Abend sehen Tausende für nur 15 Euro Eintritt auf mehreren Bühnen bis zu zwölf Konzerte, die im Schnitt eine dreiviertel Stunde dauern.
Das Besondere an dieser neunten Ausgabe: Sie findet im Kulturhauptstadtjahr statt. Auf einer zusätzlichen vierten Bühne werden dieses Jahr Kreationen vorgestellt, die Marseiller Künstler mit anderen Anrainern des Mittelmeeres speziell für Babelmed entworfen haben. Wilaya 49 ist ein gemeinsames Projekt der Elektroband Watcha Clan aus Marseille, des Amerikaners MC Raashan Ahmad und der Rapper von TOX aus dem algerischen Oran. Algerien hat 48 Departements, Wilaya 49 ist die zusätzliche Kreation in Marseille.
Clement von Watcha Clan erklärt: "Es handelt sich um ein Patchwork aus Musik: UK Garage und Hiphop, Club und Akkustik, Reggae und traditionelle Beatbox, dieses Patchwork haben sich die sieben Menschen aus drei Formationen in einer Woche ausgedacht."
Malik aus Oran hofft: "Das Projekt wird den Künstlern viele Türen öffnen. Wir haben viele Ideen und viel Liebe zu geben."
Auch die Reime aus Tunesien unter dem Titel "Soundz of Freedom" kamen beim Publikum gut an.
"Die Rapper in Tunesien sind mutig, die gehen ins Gefängnis! Sie führen einen echten Krieg."
Das Kollektiv der Rapper zwischen Marseille und Bizerte erinnerte auch an den ermordeten tunesischen Oppositionellen Chokhri Belaid. Musik und Widerstand war Thema einer Konferenz auf der Messe.
Musiker kritisieren den Begriff "Weltmusik" immer wieder als eine Kategorie, in die man alle Künstler steckt, die nicht aus der amerikanischen und europäischen Popszene kommen. Dazu meint Frank Tenaille, Präsident der Organisation Zone Franche, in der über 200 Akteure der Weltmusik vereint sind:
"Wir Franzosen sprechen von "musiques du monde" im Plural und das ist sehr wichtig. Es gibt eine Tendenz zur Gleichmachung auf dem anglophonen Markt, wir Franzosen hingegen erkennen Besonderheiten an und eine echte Vielfalt."
Auf jedem Festival werden Preise vergeben, so auch auf Babelmed: Rokia Traore aus Mali wurde zur besten Künstlerin des Jahres gekürt. Statt eine lange Liste von Danksagungen zu verkünden, griff sie zum Mikrofon und sang.
José da Silva wurde als bester Produzent ausgezeichnet: Er hat Cesaria Evora von den Kapverden entdeckt. Von ihr ist gerade ein posthumes Album erschienen. Viel Prominenz zeigte sich in diesem Jahr, die derzeitige französische Kulturministerin und ihre Vorgängerin sowie der Kulturminister von Guinea. In erster Linie dient so ein Ereignis aber dem Knüpfen und d er Pflege von Kontakten. Mahide Lein aus Berlin ist eine der wenigen Deutschen, die einen Stand auf derMesse hat. Die Managerin ist bereits zum fünften Mal bei Babelmed:
"Das liebe ich, so viele Kulturen zu sehen, so viele Arten von Menschen, es sind junge Leute da und alte Leute da. Das find ich sehr wichtig für mich, dass man alle Musikstile findet, alle Menschentypen, wie unterschiedlich die Vielfalt der Menschheit ist auf einem Haufen zu sehen macht mir immer total viel Spaß."
Auf den Konzertbühnen oder an den Messeständen: Marseille war an diesem Wochenende wieder einmal der Ort, an dem Talente entdeckt werden, ob aus Marseille, dem Mittelmeerraum oder dem Rest der Welt.