O magnum mysterium - Oh Heiliger Adalbert!
Ein typisches weihnachtliches Chorkonzert des NDR Chors, der in Berlin gastierte, und ein Loblied auf den Heiligen Adalbert von Henryk Mikołaj Górecki aus Krakau - das bringt der Konzertabend am ersten Weihnachtsfeiertag.
Die Lichtsymbolik spielt seit jeher in der Adventszeit eine besondere Rolle. Die Wochen vor dem Christfest galten als Sinnbild für die letzte Phase der Menschheitsnacht. Mit der Geburt Jesu, des "Lichts der Welt", mit Weihnachten, der Wintersonnenwende, ging das spirituelle Dunkel zu Ende. Das "große Wunder", das der mittelalterliche Text "O magnum mysterium" umschreibt, ist die Menschwerdung Gottes, die Geburt des Höchsten durch eine menschliche Frau, Maria. Sie steht mit ihrem Sohn im Mittelpunkt dieses Advents- und Weihnachtskonzerts.
Dirigent Michael Gläser hat Werke vom Barock über die Romantik bis zur Neuzeit aufs Programm gesetzt - angefangen bei Johann Sebastian Bach über Mendelssohn und Reger bis zum Amerikaner Morten Lauridsen. Dessen Vertonung von "O magnum mysterium" zählt zu den absoluten Hits der zeitgenössischen Chormusik. Solistin ist die Sopranistin Julia Sophie Wagner, die Orgel spielt Reinhard Gräler.
Im zweiten Teil des Konzertabends bringen wir die Aufzeichnung eines Jubiläumskonzerts aus Krakau. Dort feierte am 4. November des Jahres der polnische Musikverlag PWM sein 70-jähriges Bestehen. Die aufgebotenen künstlerischen Kräfte bürgen für höchste Qualität in einem sehr besonderen Programm. Es gab eine posthume Uraufführung von Henryk Mikołaj Górecki - sein chorsinfonisches Werk aus dem Jahr 1997 feiert den Heiligen Adalbert, einen der Gründungsväter des polnischen Katholizismus.
Dieses Festkonzert begann mit einem Auftragswerk - einer der wichtigsten polnischen Gegenwartskomponisten - Paweł Mykietyn - hat eine Fanfare für Orchester komponiert. Aus den bedeutenden Archiven des polnischen Musikverlags PWM stammen die Noten zu Mieczysław Karłowiczs "Urewigen Liedern". Das ist ein buddhistisch angehauchtes großes Orchesterwerk - Lieder ganz ohne Worte - über Tod, Liebe und Ewiges Leben von einem der bedeutendsten Komponisten des frühen 20. Jahrhunderts in Polen, der nur wegen seines frühen Todes (beim Bergsteigen in der Tatra) von größerem Ruhm ausgeschlossen blieb.
Der renommierte Dirigent Jacek Kaspszyk hatte die Aufgabe, die großen Gruppen der Mitwirkenden zweier Chöre, eines großen Sinfonieorchesters und zweier Solisten an diesem Abend im Krakauer Kongresszentrum zusammenzuführen und zu einem großen strahlenden Ganzen zu verschmelzen.
Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, Berlin
Aufzeichnung vom 19. Dezember 2015
"O magnum mysterium"
Weihnachtliche Musik von
Johann Sebastian Bach
Felix Mendelssohn Bartholdy
Max Reger
Francis Poulenc u.a.
Julia Sophie Wagner, Sopran
Gerhard Löffler, Orgel
NDR Chor
Leitung: Michael Gläser
Musik-und Kongresszentrum Krakau
Aufzeichnung vom 4. November 2015
Paweł Mykietyn
Fanfare (UA)
Mieczysław Karłowicz
"Urewige Lieder" op. 10
Henryk Mikołaj Górecki
"Sanctus Adalbertus" (UA)
Wioletta Chodowicz, Sopran
Artur Ruciński, Bariton
Chor des Polnischen Rundfunks
Chor der Krakauer Philharmonie
Nationales Sinfonieorchester des Polnischen Rundfunks
Leitung: Jacek Kaspszyk