"Die Blumen des Bösen"
Im 19. Jahrhundert sorgte Baudelaires Gedichtband „Les Fleurs Du Mal“ unter Moralaposteln für einen Eklat. Beim 372. Wartburgkonzert wurden die morbiden und extravaganten Gedichte von Dominique Horwitz gelesen und in einen Kontext mit Musik von Debussy, Satie, Skrjabin, Liszt und Gershwin gesetzt.
Nur rund zwei Wochen nach dem Erscheinen von "Les Fleurs du Mal" leitete die französische Staatsanwaltschaft gegen Charles Baudelaire ein Verfahren wegen Gotteslästerung und Beleidigung der öffentlichen Moral ein. Keine zwei Monate später verurteilte ihn das Gericht zu einer Strafe von 300 Francs und verbot darüber hinaus einige der Gedichte. Dennoch hatten "Die Blumen des Bösen" eine literarische Kettenreaktion ausgelöst – das Morbide, Exotische, Extravagante, Vitale hielt als gestalterische Kategorie allgemein Einzug in die schriftstellerische Kunst.
Gedichte der epochemachenden Sammlung werden in musikalischem Kontext zu einem Abend von ganz eigener Qualität. Der bekannte und äußerst vielseitige Dominique Horwitz tritt in einen kreativen Dialog mit dem Pianisten Christoph Grund, mit Musik von Debussy, Skrjabin, Satie und anderen.
372. Wartburgkonzert – ein musikalisch-literarischer Abend
Aufzeichnung vom 12.7.2014 Eisenach
Dominique Horwitz liest aus "Die Blumen des Bösen" (ca. 1860) von Charles Baudelaire
Klavier: Christoph Grund
Werke von Claude Debussy, Alexander Skrjabin, Franz Liszt, Erik Satie und George Gershwin