Musikalische Akademie Mannheim
Das Orchester des Nationaltheaters Mannheim ist heute der einzig verbliebene Klangkörper in Deutschland, dessen Konzerte von den Musikern selbst veranstaltet und organisiert werden. Seit mehr als 230 Jahren liegen Programmgestaltung und Verpflichtung von Dirigenten und Solisten in den Händen der Gremien, die aus den eigenen Reihen des Orchesters gewählt werden. Diese urdemokratische Struktur ist in der jahrhundertelangen Tradition deutscher Kulturorchester, welche die Musikwelt entscheidend prägten, einmalig.
Mit der neuen Spielzeit beginnt die Musikalische Akademie des Nationaltheater-Orchesters Mannheim eine neue Reihe der Präsentation zeitgenössischer Musik: Zahlreiche Komponisten unserer Gegenwart sind zugleich als Dirigenten eigener und fremder Werke tätig, was Einladungen solcher Künstler attraktiv und auch für das Publikum interessant macht. In der neuen Saison eröffnet Johannes Kalitzke, Jahrgang 1959, diese neue Reihe innerhalb der Programmstruktur.
Johannes Kalitzke nennt sein Werk musikalische Übermalungsstudien; die beiden in der Partitur geforderten Solisten, Bariton und Klavier, verweisen auf die Komposition, welche hier übermalt wird: Die Vier ernsten Gesänge op. 121 von Johannes Brahms. Die durch den Titel "Vier Toteninseln" hergestellte assoziative Verbindung zu dem wohl berühmtesten Gemälde des Malers Arnold Böcklin ist für Kalitzke gleichnishaft: In einer Zeit, deren fortschreitende Säkularisierung alle Jenseitsvorstellungen bis zum totalen Verschwimmen aufgelöst und eigene Zeiterfahrung damit schon fast unerfahrbar gemacht hat, ist die Vorstellung eines Jenseits keine Frage des Glaubens mehr, vielmehr eine der Phantasie - was sich hinter den Ufern der stillen Insel befindet, bleibt unsichtbar. Kalitzke versteht seine Übermalungen als einen Aspekt des Variationsprinzips, dem so viele Kompositionen von Brahms verpflichtet sind.
Live aus dem Rosengarten in Mannheim
Johannes Kalitzke
"Vier Toteninseln" für Orchester mit zwei Solisten
ca. 20:35 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Maurice Ravel
"Pavane pour une infante défunte"
in der Fassung für Orchester
Ottorino Respighi
"Pini di Roma", Sinfonische Dichtung
Thomas Larcher, Klavier
Michael Nágy, Bariton
Orchester des Nationaltheaters Mannheim
Leitung: Johannes Kalitzke
Johannes Kalitzke nennt sein Werk musikalische Übermalungsstudien; die beiden in der Partitur geforderten Solisten, Bariton und Klavier, verweisen auf die Komposition, welche hier übermalt wird: Die Vier ernsten Gesänge op. 121 von Johannes Brahms. Die durch den Titel "Vier Toteninseln" hergestellte assoziative Verbindung zu dem wohl berühmtesten Gemälde des Malers Arnold Böcklin ist für Kalitzke gleichnishaft: In einer Zeit, deren fortschreitende Säkularisierung alle Jenseitsvorstellungen bis zum totalen Verschwimmen aufgelöst und eigene Zeiterfahrung damit schon fast unerfahrbar gemacht hat, ist die Vorstellung eines Jenseits keine Frage des Glaubens mehr, vielmehr eine der Phantasie - was sich hinter den Ufern der stillen Insel befindet, bleibt unsichtbar. Kalitzke versteht seine Übermalungen als einen Aspekt des Variationsprinzips, dem so viele Kompositionen von Brahms verpflichtet sind.
Live aus dem Rosengarten in Mannheim
Johannes Kalitzke
"Vier Toteninseln" für Orchester mit zwei Solisten
ca. 20:35 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Maurice Ravel
"Pavane pour une infante défunte"
in der Fassung für Orchester
Ottorino Respighi
"Pini di Roma", Sinfonische Dichtung
Thomas Larcher, Klavier
Michael Nágy, Bariton
Orchester des Nationaltheaters Mannheim
Leitung: Johannes Kalitzke