Musikalische Sintflut
Eine Mammutveranstaltung ist der CMJ Music Marathon in New York. Hier bekommen unbekannte Newcomer eine zentrale Plattform, um sich Publikum, Konzertveranstaltern oder Meinungsmachern vorzustellen. In diesem Jahr dabei: die Münchner Synthie-Pop-Band Claire.
Vom 21. Stock des Hotels on Rivington hat man einen ganz hervorragenden Blick auf die Stadt. Doch die meisten Musiker, die hier – in der verglasten Penthouse-Lounge – in der letzten Woche Station machten, waren daran nicht besonders interessiert. Schnell einen Latte Macchiato von der Kaffeebar. Dann wie bei einer Jam Session einen Song spielen für einen Videoblog. Hintendran ein paar Interviews. Und dann ging es für Bands wie Quiet Company aus Austin/Texas, auch schon wieder weiter – durchs Gewusel der Straßen da unten.
Die Lounge ist nämlich nur ein Fixpunkt des CMJ Music Marathon, einer Mammutveranstaltung, von der die "New York Times" Anfang der Woche den Eindruck hatte, sie ergieße sich wie eine "Sintflut” in die Stadt.
""It’s just five days around New York City. It’s 1400 bands around 80 venues. It’s gotten big."
"Fünf Tage verteilt auf ganz New York City, 1400 Bands an 80 Orten,” beschreibt Rachel Miller, die Pressesprecherin, das Volumen Es gibt Informationsveranstaltungen, Workshops, juristische Seminare. Die Veranstaltung lockt 120.000 Menschen an. Das größte Festival seiner Art.
Das hatte vor 33 Jahren alles mal ziemlich klein angefangen, aufgezogen vom "College Music Journal”, abgekürzt CMJ, das die in den USA sehr lebendige und sehr geschmacksprägende, übers ganze große Land verteilte College-Radio-Kultur begleitet. Die Veranstaltung sollte von Anfang an unbekannten Newcomern aus der zersplitterten Szenerie mit ihren vielen unterschiedlichen Stilen und Fangemeinden eine zentrale Plattform geben, wo sie sich den Multiplikatoren der Branche vorstellen. Konzertveranstaltern etwa. Oder Journalisten. Das funktioniert.
Die Lounge ist nämlich nur ein Fixpunkt des CMJ Music Marathon, einer Mammutveranstaltung, von der die "New York Times" Anfang der Woche den Eindruck hatte, sie ergieße sich wie eine "Sintflut” in die Stadt.
""It’s just five days around New York City. It’s 1400 bands around 80 venues. It’s gotten big."
"Fünf Tage verteilt auf ganz New York City, 1400 Bands an 80 Orten,” beschreibt Rachel Miller, die Pressesprecherin, das Volumen Es gibt Informationsveranstaltungen, Workshops, juristische Seminare. Die Veranstaltung lockt 120.000 Menschen an. Das größte Festival seiner Art.
Das hatte vor 33 Jahren alles mal ziemlich klein angefangen, aufgezogen vom "College Music Journal”, abgekürzt CMJ, das die in den USA sehr lebendige und sehr geschmacksprägende, übers ganze große Land verteilte College-Radio-Kultur begleitet. Die Veranstaltung sollte von Anfang an unbekannten Newcomern aus der zersplitterten Szenerie mit ihren vielen unterschiedlichen Stilen und Fangemeinden eine zentrale Plattform geben, wo sie sich den Multiplikatoren der Branche vorstellen. Konzertveranstaltern etwa. Oder Journalisten. Das funktioniert.
Die volle Dröhnung in Chinatown
Letzte Woche gehörte auch eine aufstrebende Band aus Deutschland zu den Aspiranten. Claire aus München. Sie hatten ein beachtliches Programm: fünf Auftritte an fünf Orten in fünf Tagen. Es begann am ersten Abend live im Radiosender WFUV gleich mit einer Herausforderung.
Die eigenen Songs so ganz anders als auf dem Album: langsam im Tempo, reduziert in der Instrumentierung. Wodurch Sängerin Jose-Claire Bürkles Stimme sehr viel stärker in den Vordergrund rückt.
An den anderen Abenden, wie hier am Donnerstag im Santos Party House in Chinatown, einem Live-Club mit zwei Bühnen auf zwei Stockwerken, gab es dann wieder die volle Dröhnung. Das Publikum im gut gefüllten Saal hörte aufmerksam zu und ging mit. Die fünf Claire-Mitglieder wirkten hinterher entspannt und zufrieden. Verständlich, angesichts der selbst gesteckten Erwartungen. Gitarrist Florian Kiermaier:
""Wir sind echt total überrumpelt gewesen, dass wir hierher fahren dürfen. Deswegen war erst mal: Wir fahren dahin, das ist krass. Egal wie, wir dürfen da spielen.”"
Sie durften und sie wollten. Und sie machten etwas aus ihren Möglichkeiten. Erst zwei Wochen vorher hatte ihre amerikanische Plattenfirma die EP "Broken Promise Land” veröffentlicht. Im nächsten Jahr soll nachgelegt werden. Mit einem Album und mit weiteren Auftritten. Denn wer viel live spielt, hat in den USA gute Chancen, sich ein Publikum heranzuziehen. Sängerin Jose Bürkle:
""Gerade in Amerika ist es oft so, dass man Locations hat, in die man gerne geht, und man geht einfach hin und lässt die Musik auf sich einprasseln und guckt, ob es einem gefällt oder nicht. So etwas ist für uns das Beste. So kann man Leute erreichen, die wahrscheinlich normalerweise nie auf einen stoßen würden.”"
Das beschreibt übrigens auch das Konzept des CMJ Music Marathons und ist sicher auch der Grund für seinen anhaltenden Erfolg. Ein Erfolg, der hinter den Kulissen zu einem Rechtsstreit geführt hat. Die Firma, die das Festival organisiert, soll eine knappe Million Dollar Schadenersatz an ein Entertainmentunternehmen zahlen, mit dem vor vier Jahren vergeblich über eine Fusion verhandelt wurde.
Die eigenen Songs so ganz anders als auf dem Album: langsam im Tempo, reduziert in der Instrumentierung. Wodurch Sängerin Jose-Claire Bürkles Stimme sehr viel stärker in den Vordergrund rückt.
An den anderen Abenden, wie hier am Donnerstag im Santos Party House in Chinatown, einem Live-Club mit zwei Bühnen auf zwei Stockwerken, gab es dann wieder die volle Dröhnung. Das Publikum im gut gefüllten Saal hörte aufmerksam zu und ging mit. Die fünf Claire-Mitglieder wirkten hinterher entspannt und zufrieden. Verständlich, angesichts der selbst gesteckten Erwartungen. Gitarrist Florian Kiermaier:
""Wir sind echt total überrumpelt gewesen, dass wir hierher fahren dürfen. Deswegen war erst mal: Wir fahren dahin, das ist krass. Egal wie, wir dürfen da spielen.”"
Sie durften und sie wollten. Und sie machten etwas aus ihren Möglichkeiten. Erst zwei Wochen vorher hatte ihre amerikanische Plattenfirma die EP "Broken Promise Land” veröffentlicht. Im nächsten Jahr soll nachgelegt werden. Mit einem Album und mit weiteren Auftritten. Denn wer viel live spielt, hat in den USA gute Chancen, sich ein Publikum heranzuziehen. Sängerin Jose Bürkle:
""Gerade in Amerika ist es oft so, dass man Locations hat, in die man gerne geht, und man geht einfach hin und lässt die Musik auf sich einprasseln und guckt, ob es einem gefällt oder nicht. So etwas ist für uns das Beste. So kann man Leute erreichen, die wahrscheinlich normalerweise nie auf einen stoßen würden.”"
Das beschreibt übrigens auch das Konzept des CMJ Music Marathons und ist sicher auch der Grund für seinen anhaltenden Erfolg. Ein Erfolg, der hinter den Kulissen zu einem Rechtsstreit geführt hat. Die Firma, die das Festival organisiert, soll eine knappe Million Dollar Schadenersatz an ein Entertainmentunternehmen zahlen, mit dem vor vier Jahren vergeblich über eine Fusion verhandelt wurde.