Musikkabarett Simon & Jan mit neuem Programm "Halleluja"

Textschärfe gegen Harmoniemilde

Das Duo als Engel verkleidet auf einer bauschigen, weißen Wolke sitzend
Halleluja - es gibt eine Gitarre auf der Wolke © Simon & Jan / Michael J. Ruettger
Simon Eickhof und Jan Traphan im Gespräch mit Andreas Müller |
Seit zehn Jahren treten Simon Eickhof und Jan Traphan gemeinsam auf. Ihre Abende sind Comedy und Satire voller beißendem Spott und unverhohlenem Zynismus, gespickt mit politischen Unkorrektheiten bis zum Tabubruch. Doch die Musik ist immer harmonisch.
Das Duo "Simon & Jan" habe lange einfach zweistimmig gesungen, gitarrenbegleitet, hier und da mal mit einem Loop oder Beatbox. Mehr brauchten sie nicht, bis sie Ende des vergangenen Jahres eine vielversprechende EP mit dem Sextett "Vielharmonie" veröffentlichten.
Im Mai dieses Jahres werden Simon und Jan nach zahlreichen anderen Ehrungen mit dem Salzburger Stier ausgezeichnet, eigentlich dem wichtigsten deutschsprachigen Kabarettpreis. Anlass ist das neue Programm "Halleluja", mit dem das Duo derzeit auf ausgiebiger Tournee ist.

Mit Text die Harmonien sprengen

"Wir machen uns frei von dem Anspruch, immer nur Kabarettistisches zu machen, wir wollen auch Musik machen, die uns einfach berührt." Manchmal sei diese "schöne" Musik auch eine Art Korsett. Dem wirken sie entgegen, indem sie scharfe Texte auf diese Harmonien legen. Beide lieben ihre Art der Musik und diese entstehe einfach. Das sei fast ein Korsett, das man mit Texten aufsprengen könnte.
Beide waren ursprünglich auf dem Weg, Lehrer zu werden. Allerdings haben sie es nie bereut, diesen Beruf nicht ausgeübt zu haben. Eine Sehnsucht danach sei bei keinem aufgekommen. In ihren Texten lassen sie sich auf alle Bereiche ein. Vor allem natürlich politische Themen. Dabei gilt: Grundsätzlich wird alles angefasst, was sie perönlich interessiert. Es braucht eine eigene Relevanz, damit Texte entstehen können.
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