Sind türkische Religionsverbände zu einflussreich?
"Erdogan in deutschen Klassenzimmern?" - Bedenken, die türkische Regierung könnte Einfluss auf den Islamunterricht in Deutschland nehmen, werden vor allem von CDU/CSU-Vertretern geäußert.
Sie fürchten, Ankara könnte mit Hilfe des größten türkischen Religionsverbandes in Deutschland, Ditib, nicht nur in den Schulunterricht sondern auch in Moscheen hineinregieren. Tatsächlich predigen in den Ditib-Moscheen bundesweit 970 Vorbeter, die von der türkischen Religionsbehörde geschickt und bezahlt werden. Angesichts von über vier Millionen Muslimen in Deutschland – Tendenz steigend – sagen auch Wohlmeinende: Die Vermittlung des Islam in deutschen Schulen und Gebetsräumen müsse klug organsiert werden.
Wer hat bisher das Sagen bei der Vermittlung des Islam in Deutschland? Wie berechtigt ist die Angst vor dem Einfluss Erdogans? Welche Folgen hätte es, wenn die Zusammenarbeit mit den großen türkischen Islamverbänden auf Eis gelegt würde? Sollten Imame in Deutschland ausgebildet werden? Wie sinnvoll wäre eine Moscheesteuer?
Über diese und andere Fragen diskutieren im Wortwechsel:
Kerstin Griese, Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften der SPD-Bundestagsfraktion
Björn Thümler, Vorsitzender & Religionspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion in Niedersachsen
Murat Kayman, Koordinator der DITIB Landesverbände in Deutschland
Bekim Agai, Direktor des Zentrums für islamische Studien Frankfurt / Gießen
Moderation: Elke Durak