Hören Sie auch das Gespräch mit Epidemiologe Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut, wie Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen herausfinden, ob und wie gefährlich Virusmutationen sind (ab Minute 6:15):
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„Der Impfstoff wird nach wie vor wirken“
07:02 Minuten
Wie gefährlich die neu aufgetauchte Coronavariante in England ist, lasse sich derzeit nicht abschätzen, sagt der Infektionsepidemiologe Timo Ulrichs. Die bislang entwickelten Impfstoffe blieben aber nach wie vor wirksam, ist er überzeugt.
Im Süden Englands ist eine neue Coronavariante aufgetaucht. Im Interview mit dem Deutschlandfunk gab sich der Virologe Christian Drosten nach aktuellem Stand der Dinge vorsichtig zurückhaltend in der Einschätzung, ob diese Mutation tatsächlich gefährlicher sei als das bislang bekannte Virus: Dies könne man derzeit noch nicht abschätzen.
Zu einem ähnlichen Schluss kommt auch der Infektionsepidemiologe Timo Ulrichs von der Akkon-Hochschule Berlin. Gleichwohl ist er sich sicher, dass die bisherigen Impfstoffe weiter wirksam sein werden:
"Ich bin da ziemlich zuversichtlich, dass das gar keine Auswirkungen haben wird auf die Fähigkeit des Impfstoffes. Die Immunantwort, die das Impfen hervorrufen soll, wird immer noch umfassend sein. Alles zusammengenommen wird dieser Impfstoff nach wie vor wirken. Das gilt für alle bisher aufgetauchten Mutationen."
Mutation nicht ungewöhnlich
Eine solche Mutation sei nichts Ungewöhnliches bei Viren, so Ulrichs weiter. Bei der jetzt aufgetauchten Variante sei das Besondere, dass gleich mehrere Veränderungen auf einmal stattgefunden hätten, auch auf den Oberflächenmolekülen, die sich an den menschlichen Körper andocken.
Dass diese Variante irgendwann auch bei uns auftaucht, könne man aber nicht vermeiden, sagt Ulrichs.
"Grenzschließungen generell sind nicht so wahnsinnig zielführend bei so einer Pandemie. Man kann möglicherweise die Ausbreitung dieser neuen Variante aus dem Süden Englands ein bisschen aufhalten, verhindern kann man sie nicht."
(abu)