Ausstellung im Deutschen Bergbau-Museum

Die Rekultivierung der Reviere

08:43 Minuten
Bergleute bauen mit Presslufthammer und Schaufel auf der Zeche Ewald in Herten Kohle ab.
Das Ruhrgebiet war einst die größte Bergbau-Region Europas. 2018 wurde die letzte Zeche dicht gemacht. © picture-alliance / dpa | Oliver Berg
Michael Farrenkopf im Gespräch mit Dieter Kassel |
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In Bochum ist eine Ausstellung zu sehen, die drei deutsche Reviere vergleicht und danach fragt, wie es nach dem Ende des Abbaus weitergeht. Dabei gebe es große Unterschiede zwischen Ost und West, sagt Michael Farrenkopf vom Deutschen Bergbau-Museum.
Jahrzehnelang hat der Bergbau in Deutschland eine zentrale Rolle gespielt - im Osten wie im Westen. Inzwischen ist der Förderung so gut wie beendet, mit weitreichenden Folgen für die betroffen Regionen.
Die Ausstellung "Gras drüber... Bergbau und Umwelt im deutsch-deutschen Vergleich" im Deutschen Bergbau-Museum im Bochum blickt zurück auf den Steinkohlenbergbau im Ruhrgebiet, den Lausitzer Braunkohlentagebau sowie auf die Gewinnung von Uranerz in den Wismut-Gebieten und fragt nach der Zukunft.

Was kommt nach dem Ende des Abbaus?

In der Ausstellung, die bis zum 15. Januar 2023 zu sehen ist, gehe es vor allem um die Frage, "was wird eigentlich aus diesen ehemaligen Bergbauregionen, wie geht man heute mit ihnen um, wie führt man sie in die Zukunft und was heißt Rekultivierung", sagt der stellvertretende Direktor des Bergbau-Museums Bochum, Michael Farrenkopf.
Der Begriff Rekultivierung sei dabei als Klammer zu verstehen: zwischen einer Renaturierung der Region einerseits und dem ökonomischen und sozialen Weiterleben andererseits.
Bei der Ausgestaltung gebe es große Unterschiede zwischen Ost und West, so Farrenkopf. Im Ruhrgebiet mit seinen vielen Bewohnern habe die Rekultivierung eine andere Dimension als im Osten, wo die Abbaugebiete eher in ländlichen Gebieten zu finden gewesen seien.

Umwidmung zu Seenlandschaften

Auch im Hinblick auf die Ergebnisse einer Rekultivierung unterschieden sich die Regionen. In der Lausitz etwa entstünden im Zuge der Umwidmung Seenlandschaften. Diese klassische Form der Rekultivierung sei in der Metropolregion Ruhrgebiet dagegen nicht gewollt.
Die Ausstellung, in der Filme, Fotos sowie Objekte aus dem Bergbau zu sehen sind, geht auch auf die unterschiedlichen Identitäten der Arbeiter ein. Der Übertage-Bergbau etwa sei "nicht so dezidiert bergmännisch" gewesen wie der untertägige, erzählt Farrenkopf.
Für ihn macht die Schau aber auch deutlich, dass das Thema Transformation weiter aktuell bleibt und "dass wir heute in einer Zeit leben, wo wir uns sehr komplexe Fragen stellen müssen, wenn es um Energieregime geht".
(ckü)

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