Nach dem Massaker - vor dem Spiel

Von Cornelia Wegerhoff |
Als der Schiedsrichter im Fußballstadion von Port Said beim Stand von 3: 1 das Spiel abpfiff, stürmten Hunderte Anhänger des siegreichen, heimischen Teams plötzlich den Rasen. Sie hielten Holzknüppel und Eisenstangen in den Händen, Steine, Glasflaschen und Messer.
Die Fußballstars des ägyptischen Rekordmeisters Al Ahly begannen um ihr Leben zu laufen. 79 ihrer Fans wurden ermordet. Und als sich in den darauffolgenden Tagen die aufgebrachten "Ultras", der politische Flügel der Al Ahly-Fans, Straßenschlachten mit der Polizei lieferten, starben noch einmal Dutzende Menschen.

Am 1. Februar jährt sich das Fußballmassaker von Port Said, ein gezielt geplanter Anschlag, so schon damals Al-Ahly-Trainer Manuel José. "Es war Rache an uns", meinen die Ultras bis heute. Im Namen ihrer "Märtyrer" kämpfen sie immer noch. So wie vor der Revolution gegen Mubarak wehren sie sich jetzt gegen die Unterdrückung durch Präsident Mursi und die Moslembrüder. Die ägyptische Liga wurde ausgesetzt. Im Fußball-Land am Nil ist nichts mehr, wie es war.

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