"Japan versucht, die olympische Flamme am Leben zu halten"
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Japan stecke gerade mitten in der zweiten Corona-Infektionswelle, sagt Barbara Holthus vom Deutschen Institut für Japanforschung in Tokio. Derzeit hoffe man, die Olympischen Spiele im Sommer 2021 nachzuholen - und dann auch die Überwindung der Pandemie feiern zu können.
Das olympische Feuer ist längst in Tokio angekommen. Doch die Olympischen Spiele des Jahres 2020 fallen in der Coronapandemie aus. Nach aktuellen Planungen soll das internationale sportliche Großereignis um ein Jahr verschoben werden. Die Olympischen Spiele sollen am 23. Juli 2021 beginnen, die Paralympics am 24. August 2021.
Als neuer olympischer Slogan wurde das Motto "Tokio 2020 Plus 1" ausgegeben, sagt Barbara Holthus vom Deutschen Institut für Japanforschung in Tokio. Die Olympischen Spiele hätten bei den Japanern große Zustimmung gefunden, doch stecke das Land derzeit mitten in einer zweiten Infektionswelle. "Man versucht natürlich, die Flamme etwas am Leben zu halten, aber gerade in Tokio sind die Zahlen höher als sie in der ersten Welle waren", so Holthus.
Medaillen aus Elektroschrott
Japan habe durch die Olympischen Spiele zeigen wollen, dass das Land die Atomkatastrophe von Fukushima im Jahr 2011 überwunden habe. Zudem seien die Themen Nachhaltigkeit und Inklusion großgeschrieben worden. "Gerade im Bereich der Nachhaltigkeit hat man sehr viel Werbung gemacht", sagt Holthus. Die Medaillen für die Sportler und Sportlerinnen seien zum Beispiel aus Elektroschrott hergestellt worden.
Zudem habe man sich sehr bemüht, die Paralympischen Spiele gleichwertig mit den Olympischen Spielen zu inszenieren. Derzeit hoffe man nicht nur, die Olympischen Spiele im Sommer 2021 nachzuholen, sondern dann auch feiern zu können, dass die Pandemie überwunden sei.
(huc)