Das komplette Gespräch mit Thomas Pletzinger hören Sie hier:
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Trauer um Basketball-Star Kobe Bryant
05:47 Minuten
Trauer um eine Sportlegende: Am Sonntag kam Ex-Basketballstar Kobe Bryant bei einem Helikopterabsturz ums Leben. Auch seine 13-jährige Tochter und sieben weitere Personen starben. Bryant galt als einer der besten Basketballspieler aller Zeiten.
Kobe Bryant ist tot. Der 41-jährige Ex-Basketballstar kam am Sonntag bei einem Helikopterabsturz ums Leben. Nach Angaben der Polizei geschah der Unfall gegen 10 Uhr Ortszeit in der Nähe von Calabasas, einem Vorort von Los Angeles. An Bord befanden sich insgesamt neun Personen, darunter auch die 13-jährige Tochter Bryants. Niemand überlebte den Absturz.
Große Trauer und Anteilnahme
In den USA löste die Nachricht vom Tod Bryants große Trauer und Anteilnahme aus. "Das ist die Nachricht überall auf den Nachrichtensendern. Wo vorher über Präsident Trumps Impeachment berichtet wurde, auf allen Kanälen, wurde heute über Kobe Bryant berichtet", sagt unsere Korrespondentin Kerstin Zilm. Auch in den Sozialen Medien sei Bryants Tod das große Thema. US-Präsident Donald Trump sprach auf seinem Twitter-Kanal von "schrecklichen Nachrichten" und sprach der Familie des Basketballers sein Beileid aus.
Auch die Grammy-Verleihung, die im Staples Center von Los Angeles stattfand, wurde vom Tod Kobe Bryants überschattet. "Los Angeles, Amerika und die ganze weite Welt haben einen Helden verloren", sagte Moderatorin Alicia Keys. Und Sängerin Lizzo rief vor ihrem Auftritt in die Zuschauermenge: "Dieser Abend ist für Kobe!"
Der verstorbene Bryant gilt als einer der besten Spieler in der Geschichte der NBA und wurde zweimal mit dem US-Team Olympiasieger im Basketball. Nach 20 Jahren bei den Los Angeles Lakers beendete Bryant 2016 seine aktive Karriere.
In Bryants strahlender Karriere gab es einen dunklen Fleck. 2003 habe "ihm eine Hotelangestellte vorgeworfen, er habe sie vergewaltigt", berichtet Zilm. Es sei dann zu einer außergerichtlichen Einigung gekommen – und zu einer öffentlichen Entschuldigung Bryants:
"Er selbst hat gesagt, er habe gedacht, der Sex sei mit dem Einverständnis der Hotelangestellten passiert. Er würde jetzt aber verstehen, dass sie das anders sieht."
Das Erbe der "Black Mamba"
Der Schriftsteller Thomas Pletzinger, Autor des Buches "The Great Nowitzki" über den deutschen Basketball-Superstar, nennt Kobe Bryant "ein weltweites Kulturphänomen". Seine Geschichte sei außergewöhnlich: "Ein sogenanntes Übertalent, das aber gleichzeitig arbeitet wie jemand, der überhaupt kein Talent hat. Der unheimlich akribisch, unheimlich genau und auch sehr, sehr langanhaltend seine Sportart spielt – und auch darüber spricht, wie er das spielt."
Seinen Spitznamen "Black Mamba" habe sich Bryant zusammen mit seinem Sponsor ausgedacht, erklärt Thomas Pletzinger. Er sei wohl halb scherzhaft, halb ernst gemeint gewesen: "Mamba als Tier, das sehr schnell und auch gnadenlos zuschlägt – das war seine Spielweise."
Von Bryant bleiben werde "seine Art zu spielen, seine Art, das Spiel zu denken", glaubt Pletzinger: Fast alle Spieler der nachfolgenden Generation würden ihn als eines ihrer zentralen Vorbilder nennen, warum sie überhaupt Basketball spielen.
(uko/jfr)