Nach iranischer Präsidentenwahl schöpfen Filmemacher Hoffnung

    Massud Peseschkian steht lächelnd und winkend auf einer Wahlkampfveranstaltung
    Eher moderat: Massud Peseschkian hat sich in der Stichwahl um das Präsidentenamtim Iran knapp durchgesetzt. Manche Filmemacher schöpfen nun Hoffnung, dass die Zensur aufhört. © IMAGO / Xinhua / Shadati
    15.07.2024
    Im Iran litt die Filmindustrie unter der erzkonservativen Regierung der vergangenen drei Jahre unter einer strengen Zensur. Nun haben Regisseure Hoffnung, dass sich das ändern könnte. Der neugewählte moderate Präsident Peseschkian hat sich mit Filmemachern getrofffen. Der Regisseur Dschangir Kossari sagte laut Webportal Parsine, dabei seien die Zensur-Probleme besprochen worden. Laut Kossari herscht bei ihm und seinen Kolleginnen und Kollegen Zuversicht, dass die iranische Filmindustrie künftig "wieder atmen" und einen zensurfreien Weg finden werde. Mit der Hoffnung auf bessere Zeiten muss sich Kossari selbst jedoch noch gedulden. Sein neuester Film "Blaue Adern" über die iranische Dichterin Forugh Farochsad darf auf Anweisung der noch amtierenden Vorgänger-Regierung nicht in die Kinos. Einerseits weil Farochsad zu den führenden iranischen Feministinnen gehört, andererseits wegen Kossaris Tochter Baran Kossari, die im Film die Hauptrolle spielt. Sie hatte in Solidarität mit der Frauenbewegung das obligatorische Kopftuch abgelegt und hat seitdem Berufs- und Ausreiseverbot. Ihr Bild, das Filmposter und auch der Film selbst dürften daher nicht öffentlich gezeigt werden, sagte Kossari. Er hoffe, dass dieses "absurde Verbot" mit Peseschkian und einem neuen Kultusminister aufgehoben werde.