Die Totenmaske des Tutanchamun soll wieder strahlen
Bart abgebrochen - so lautete die böse Nachricht im Januar. Dann misslang auch noch die Reparatur der über 3000 Jahre alten Totenmaske des Tutanchamun in Kairo. Jetzt sollen Restauratoren die Panne beheben. Darunter ist auch der Deutsche Christian Eckmann.
Beim Barte des Pharao! - So möchte man ausrufen, denn die Geschichte klingt skurril: Bei Reparaturarbeiten am prägnanten Knebelbart der berühmten Totenmaske des Tutanchamun in Kairo wurde das goldene, mit Halbedelsteinen besetzte Prachtstück mit Klebstoff beschmiert.
Nun versucht ein Restauratorenteam, darunter der Mainzer Metallspezialist Christian Eckmann, das Missgeschick zu korrigieren und die Maske vom Klebstoff zu befreien. Er sei sich der Bedeutung der Aufgabe sehr bewusst, sagte Eckmann über seine Arbeit im Kairoer Museum.
"Es ist ein Objekt, das insofern herausragend ist oder sich unterscheidet vielleicht von anderen Objekten, weil es natürlich nicht nur als Objekt weltweit bekannt ist, sondern auch hier in Ägypten eine ganz besondere Bedeutung hat, natürlich mit einem gewissen nationalen Stolz verbunden ist, manchmal vielleicht sogar auch Pathos."
Die Ägypter setzen auf deutsche Expertise
Dazu passt eine Begebenheit im Museum, die Eckmann mit einem Schmunzeln erzählt: Ein ägyptischer Familienvater habe seine Familie zu der Vitrine geführt, in der die verunstaltete Totenmaske noch zu sehen war und habe zu Eckmann, der vor der Vitrine stand, gesagt: "Sehen Sie mal, was die mit unserer Maske gemacht haben! Das ist furchtbar und tut uns allen so leid. Aber Gott sei Dank kommt jetzt ein deutscher Experte. Er wusste natürlich nicht, dass ich das bin." Daran könne man aber sehen, wie sehr sich die ägyptische Bevölkerung mit diesem Kulturschatz identifiziere. Es sei fantastisch, an der über 3000 Jahre alten Totenmaske arbeiten zu dürfen, nervös sei er jedoch nicht:
"Wir sind natürlich im Umgang mit diesen Objekten geschult und haben ja auch andere antike und wertvolle Objekte bearbeitet, sodass wir das von einem eher professionellen Standpunkt betrachten. Und wenn man sich dann in die Arbeit versenkt, geht ja auch so ein bisschen die emotionale Komponente, die man am Anfang vielleicht hatte, wenn man das so direkt vor sich liegen sieht, sehr schnell weg."