Nachwuchsförderung

Max-Ophüls-Preis für den Film "Chrieg"

Der Schweizer Regisseur Simon Jaquemet nach der Verleihung des 36. Max Ophüls Preises im E-Werk Saarbrücken.
Der Schweizer Regisseur Simon Jaquemet nach der Verleihung des 36. Max Ophüls Preises im E-Werk Saarbrücken. © dpa / picture alliance / Oliver Dietze
Der Max-Ophüls-Preis für den besten deutschsprachigen Nachwuchsfilm geht an den Film "Chrieg" des Schweizer Regisseurs Simon Jaquemet. Das Werk überzeugte durch "Wucht, Klarheit und Authentizität", so die Jury. Insgesamt wurden 15 Preise vergeben.
Der Film "Chrieg" des Schweizer Regisseurs Simon Jaquemet ist mit dem Max-Ophüls-Preis für den besten deutschsprachigen Nachwuchsfilm ausgezeichnet worden. Das Werk habe sie mit seiner "Wucht, Klarheit und Authentizität" überzeugt, erklärte die Jury gestern Abend in Saarbrücken. In "Chrieg" erzählt Regisseur Jaquemet die Geschichte von vier rebellischen und gewalttätigen Jugendlichen, die es in eine Berghütte verschlagen hat. Der nach dem Regisseur Max Ophüls benannte Preis ist mit 36.000 Euro dotiert und soll Nachwuchsregisseure im deutschsprachigen Raum fördern.
Bester Nachwuchsdarsteller ist ein Newcomer
Insgesamt wurden in Saarbrücken 15 Auszeichnungen mit einem Gesamtwert von 110.000 Euro vergeben. Der Preis in der Kategorie Bester Nachwuchsdarsteller ging ebenfalls an "Chrieg": Benjamin Lutzke wurde für seine Darstellung der 15-jährigen Hauptfigur Matteo ausgezeichnet. Als beste Nachwuchsdarstellerin wurde Lore Richter für ihre Rolle als Li Holländer in dem Film "In uns das Universum" geehrt.
Es sei bemerkenswert, dass mit Benjamin Lutzke ein Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet wurde, der zum ersten Mal vor der Kamera stand, sagte die Filmkritikerin Barbara Renno im Deutschlandradio Kultur. Regisseur Simon Jaquemet habe für seinen Film "fast alle seine jugendlichen Charaktere auf der Straße getroffen", so Renno. "Er hat gezielt junge Leute angesprochen, unter anderem am Zürcher Hauptbahnhof. Und da war eben auch Benjamin Lutzke dabei." Lutzke habe versprochen sich überlegen, mit der Schauspielerei weiterzumachen.
Erstmals "Preis für den gesellschaftlich relevanten Film" vergeben
Zum ersten Mal loben die Bundeszentrale für politische Bildung und Deutschlandradio Kultur den mit 5000 Euro dotierten "Preis für den gesellschaftlich relevanten Film" aus. Die Auszeichnung ging an den Film "Cure - Das Leben einer Anderen" der Schweizer Regisseurin Andrea Štaka. Sie erzählt darin vom Leben in Kroatien nach Ende des Balkankriegs aus Sicht von zwei Jugendlichen.
"Wir freuen uns über Filme, die tatsächlich versuchen, neue Erzählweisen zu etablieren, und auch visuell etwas auszuprobieren", sagte Programmleiter Oliver Baumgarten im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur. Allerdings sei es für junge Filmemacher oft schwierig, sich einen Platz zu erobern, denn wer in den Markt wolle, dürfe auch nicht "zu experimentell" sein.
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