Nachwuchsmangel bei der Bundeswehr

"Ein Dienst mit moralischer Wertigkeit"

Der Schauspieler Gregor Weber.
Gregor Weber spielte früher im Saarbrücker "Tatort" mit. Im Jahr 2013 war er mehr als drei Monate bei der Bundeswehr in Afghanistan © picture alliance / dpa / Horst Galuschka
Moderation: Liane von Billerbeck und Hans-Joachim Wiese |
Dass Verteidigungsministerin von der Leyen die Bundeswehr attraktiver machen will, hält der Schauspieler und Reserveleutnant Gregor Weber für richtig. Doch es müsse gezielter Nachwuchs angeworben werden, der Verantwortung übernehmen wolle.
Der Schauspieler und Feldwebel der Bundeswehr, Gregor Weber, findet es "nicht fair", sich über die Pläne für eine attraktivere Bundeswehr lustig zu machen. Eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder Teilzeitmodelle seien ja nicht "Humbug". Das bräuchten Menschen heute, so Weber: "Dennoch bleibt es natürlich ein gefährlicher Dienst und auch ein Dienst mit einer gewissen moralischen Wertigkeit und Wichtigkeit für den Bestand unserer Freiheit. Das darf man bei all dem nicht vernachlässigen. Diese Motivation muss bei dem Nachwuchs auch gegeben sein, der Soldat werden möchte." Die Bundeswehr müsse diesen Nachwuchs gezielt ansprechen; Attraktivitätsmodelle taugten da nur bedingt.
"Die Bundeswehr tut sich enorm schwer mit der Personalpflege"
Nach Meinung Webers hakt es aber noch an anderer Stelle: "Die Bundeswehr tut sich enorm schwer mit der Personalpflege." Das habe viel mit psychosozialen Hintergründen zu tun: etwa damit, dass sich die Gesellschaft noch immer schwer tue mit der Rolle der Bundeswehr in einer völlig veränderten Weltlage. Es gehe auch um mangelnde ideelle Anerkennung für die Leistung von Soldaten. All das wirke in die Bundeswehr hinein: "Es herrscht oft ein sehr unfreundliches Klima untereinander bei der Bundeswehr. Das hat mit Unzufriedenheit zu tun. Da ist eine Menge noch zu leisten", sagt Weber.
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