Werkstattgespräch mit Nadia Budde, Teil II:
Audio Player
Von traurigen Tigern und schönen Borsten
In der DDR dekorierte sie Schaufenster von Gemüseläden, danach fand sie ihre eigentliche Bestimmung: Kinderbücher. Die Illustratorin Nadia Budde war eine Stunde in der "Lesart" zu Gast - und hat unter anderem erklärt, wie der "Budde-Strich" funktioniert.
Die Illustratorin Nadia Budde veröffentlicht seit fast zwanzig Jahren Kinderbücher - und hat schon etliche Preise für ihre Arbeit bekommen. Budde dichtet zudem gern und reimt: "Leider hab ich von Natur, eine komische Frisur." Oder: "Papas Kumpel Roderick findet sich am Hals zu dick." Oder: "Trauriger Tiger toastet Tomaten."
Ihre Figuren wirken ein bisschen hingekritzelt - mit einem Schuss naiver Malerei, und auch die Karrikatur steckt drin. Budde selbst spricht von "dahingeschludert" - tatsächlich dauere es aber sehr lange, bis sie einen Charakter wirklich finde und eine Figur dann fertig sei, berichtet sie.
Inzwischen weiß sie auch, wie ihre Arbeit in anderen Ländern ankommt, denn sie ist - oft auf Einladung des Goethe-Instituts - durch die ganze Welt gereist. Am spannendsten fand sie es immer dort, wo der Konstrast zwischen Erwartung und dem tatsächlichen Erleben am größten gewesen sei, sagte Budde im Deutschlandfunk Kultur: Iran, Bolivien, Palästina.
Derzeit hat Budde nach eigenen Angaben "Chaos auf dem Zeichentisch". Sie könne sich gerade nicht für das nächste Projekt entscheiden, sagte sie. Sie will sich aber, so viel ist zumindest klar, bald auch künsterlisch mit ihrer Heimatstadt Berlin beschäftigen. (ahe)