Naher Osten

Im Schattenreich des Krieges

Libanesische Soldaten sperren den Anschlagsort nach einer Bombenexplosion vor einem Regierungsgebäude am 16. Januar 2014 in der Stadt Hermel nahe der syrischen Grenze ab.
Bombenanschlag in Hermel, inzwischen Frontstadt im syrischen Bürgerkrieg. © picture alliance / dpa / Str
Von Martin Durm |
Je intensiver der Krieg in Syrien geführt wird, umso gefährlicher wird es für den Libanon. Anschläge und Raketenangriffe häufen sich. Es sind Racheakte an der libanesischen Hisbollah, die in Syrien an Assads Seite kämpft.
"Los, mach ein Bild von mir!" Die Kinder sind immer als Erste da. Sie rennen mir barfuß entgegen, kreisen mich ein, versuchen, das Mikrofon anzufassen. Das Schlimmste aber ist: Sie lachen – mitten im Flüchtlingslager! Sie strahlen mich geradezu an mit ihren verdreckten, ausgezehrten Kriegskinder-Gesichtern, aus denen sich nicht ablesen lässt, ob sie acht Jahre alt sind oder 13, und was sie alles mitgemacht haben. "How are you?" Ich mache dann gelegentlich ein paar Aufnahmen, damit sich die Kinder etwas beruhigen.
Das Lachen scheint nicht zu den düsteren Krisenberichten zu passen. Es ist zu hell. Und doch ist es da, immer wieder. Es zeugt von Widerstandskraft in Zeiten des Krieges, von unbändigem Lebenswillen, der nicht bereit ist, sich der Trostlosigkeit des Lagerlebens zu beugen.
Syriens Kinder sind unbeschreiblichem Horror ausgesetzt. Sie werden von den Kriegsparteien verschleppt, gefoltert, missbraucht, getötet.
So stand es in einem der letzten Berichte der Vereinten Nationen über den Krieg. Mindestens 100.000 Syrer seien bislang ums Leben gekommen. Das war Anfang Januar. Ende Januar haben die Vereinten Nationen aufgehört, Statistiken zu führen. Die Lage im Kriegsgebiet sei so unüberschaubar geworden, hieß es, dass es keine verlässlichen Daten mehr gebe. Die Opferzahlen werden jetzt nur noch geschätzt: Auf 120.000 Tote und neun Millionen Flüchtlinge.
Mehr als sechseinhalb Millionen Syrer ziehen als Vertriebene durch ihr verwüstetes Land, zweieinhalb Millionen Flüchtlinge hat es in die Nachbarstaaten verschlagen. Zwei UN-Sondervermittler wurden in den vergangenen drei Jahren verbraucht, zwei Friedenskonferenzen organisiert. Aber niemand scheint diesen Krieg beenden zu können. Niemand scheint ihn beenden zu wollen.
Das Flüchtlingslager in der Bekaa – einer kargen Hochebene – liegt nur drei Kilometer von der syrischen Grenze entfernt, am Rand der zweispurigen Schnellstraße. Unter normalen Umständen fährt man von hier aus in einer Stunde nach Damaskus und in zwei Stunden nach Aleppo. Aber in Syrien hat das vierte Kriegsjahr begonnen und das Regime ist weit davon entfernt, vor den Aufständischen zu kapitulieren.
Im ganzen Land sind die Truppen des syrischen Machthabers in die Offensive gegangen. Sie haben mit Hilfe Irans und der libanesischen Hisbollah-Miliz wichtige Geländegewinne gemacht. Assad ist keineswegs isoliert: Unbehindert fließt der Verkehr vom Libanon über die syrische Grenze. Jeden Tag winden sich Lastwagenkonvois von der Mittelmeerküste aus über die Berge, kurven in Serpentinen hinab in die Bekaa-Ebene, um auf der anderen Seite die Gebirgskette des Anti-Libanon zu überqueren. Das Assad-Regime wird von hier aus mit Waren, Waffen und auch mit Kämpfern versorgt.
"Ich sage unseren Feinden: Wenn ihr 100 gegen uns in die Schlacht schickt, schicken wir 200 nach Syrien. Wenn ihr 1000 schickt, schicken wir 2000. Und wenn ihr 5000 schickt, dann werden wir 10.000 in den Kampf gegen euch schicken."
Scheich Hassan Nasrallah, der Führer der libanesischen Hisbollah – der Partei Gottes. Bei seinen Auftritten erklärt er ein ums andere Mal, es sei die Pflicht der Schiiten, gemeinsam mit Assad einen Heiligen Krieg gegen die radikalen Sunniten zu führen.
Für Assad ist die Allianz mit Nasrallah ein Zweckbündnis. Zwar gehört der syrische Diktator der schiitisch beeinflussten Minderheit der Alawiten an. Doch das Bündnis mit der Hisbollah hat nichts mit religiöser Verwandtschaft zu tun. Nasrallah ist ein schiitischer Ideologe, Assad ein säkularer Diktator. Das Einzige, was die beiden auf Gedeih und Verderb aneinander bindet, ist gegenseitige Abhängigkeit. Seit Jahrzehnten garantiert Syrien den ungestörten Transit iranischer Waffen in die Hochburgen der Hisbollah. Damit sichert die Schiitenmiliz im fragilen Libanon ihre dominierende Stellung. Fällt Assad, ist auch die Hisbollah bedroht.
Die Hisbollah hat einen eigenen Kanal im libanesischen Fernsehen, auf dem sie in Endlosschleifen ihre Kriegs- und Heldengesänge verbreitet. 5000, vielleicht 6000 Hisbollah-Milizionäre kämpfen derzeit in Syrien, in Damaskus, in Homs, in den Kalamoun-Bergen.
Syriens Machthaber, sagt der libanesische Politikwissenschaftler Rami Khouri, könnte sich gar keinen besseren Verbündeten wünschen:
"Die Hisbollah ist die erfolgreichste und einflussreichste Bewegung in der ganzen arabischen Welt. Es gibt hier nichts, das sich mit ihr vergleichen ließe. Sie hat die Schiiten, die in unserer Gesellschaft immer nur diskriminiert und ausgenutzt wurden, zum entscheidenden Machtfaktor im Libanon gemacht. In der ganzen arabischen Welt gibt es keine Bewegung, die so stark ist wie sie. Die Hisbollah ist diszipliniert, sie denkt strategisch, sie hat durch ihre Kriege mit Israel enorme militärische Erfahrung gesammelt. Keine arabische Armee war im Kampf je so erfolgreich wie sie. Ihre Schlagkraft ist gewaltig. Mit diesem Gegner haben es nun die Aufständischen in Syrien zu tun. Und die Hisbollah wird weiterhin in Syrien kämpfen."
Der Weg ins Hisbollah-Gebiet führt durch die Bekaa-Ebene nach Norden. Es geht durch flaches Hochland, vorbei an brachliegenden Feldern. Links und rechts erheben sich verwitterte Hügel und dahinter: Die Gipfel des Libanon und des Anti-Libanon. Schneebedeckt liegen sich die Gebirgszüge gegenüber. Überall in dieser Gegend sind Checkpoints, Straßensperren, Bewaffnete, die den Verkehr kontrollieren.
Hermel ist eine Hochburg der Schiitenmiliz
Die Stadt Hermel am nördlichen Ende der Ebene ist eine Hochburg der Schiitenmiliz. Sie liegt nur ein paar Kilometer von den syrischen Kalamoun-Bergen entfernt, in denen auch sunnitische Rebellen ihre Vorposten haben. Das hier ist kein Grenzgebiet mehr. Es ist eine Front des syrischen Bürgerkrieges. Und Hermel ist eine Frontstadt.
Das letzte Mal wurden wir heute Morgen beschossen, sagen Einwohner, sechs Mal schlugen Raketen hier ein. Mitten auf der Hauptstraße. Gott sei Dank waren nur wenige Leute auf der Straße. Es hat nur vier Verletzte gegeben.
Immer wieder wird das libanesische Hermel von Syrien aus unter Beschuss genommen, immer wieder gibt es Tote. Die sunnitischen Rebellen rächen sich auf diese Weise dafür, dass sich die Hisbollah an der Seite Assads in den Bürgerkrieg eingemischt hat. Schiitische Geistliche wie Scheich Hassan Mathloum würden freilich nie von Einmischung reden:
"Wir führen in Syrien einen Volkskrieg. Der Aufstand gegen Dr. Baschar al Assad ist ja auch ein Krieg gegen uns Schiiten. Die sunnitischen Rebellen liefern den Beweis dafür: Sie sagen: Wenn wir Assad besiegt haben, nehmen wir uns die Schiiten im Libanon vor. Sie greifen uns jetzt schon an, das habt ihr ja gesehen. Ich habe einen Sohn, der bei der Hisbollah kämpft. Er war auch schon in Syrien. Ich werde ihn nicht daran hindern, zurück zu gehen. Ich bin zwar sein Vater und sorge mich um ihn. Aber natürlich lasse ich ihn in den Jihad zu ziehen. Unser Jihad ist der wahre Jihad."
Der syrische Bürgerkrieg hat den alten, fast schon vergessen geglaubten Konflikt zwischen Schiiten und Sunniten neu entfacht, den Hass, die Rivalität: Hisbollah gegen Al-Kaida-Milizionäre, schiitische gegen sunnitische Extremisten. Dieser innerhalb des Islam geführte Jihad hat schon viele junge Frauen zu Witwen gemacht.
Frauen wie Fatima, die mit ihrer Schwester und ihrer Mutter ein Haus am Stadtrand von Hermel bewohnt. Sie trägt ein sechs Monate altes Kind auf dem Arm und ein Medaillon mit einem Foto, das sie unter ihrem schwarzen Schleier hervor kramt, um es zu küssen. Das ist Ahmed, sagt sie, mein Mann. Ahmed ist bei Straßenkämpfen in Damaskus gefallen:
"Alle haben ihn geliebt. Er war ein guter Mensch. Sanft, einfühlsam, geduldig und gut zu Kindern. Wie soll ich hinnehmen, dass er nicht mehr bei mir ist?"
Ein Hisbollah-Funktionär brachte mich in Fatimas Haus. Nun sitzt er schweigend in einer Ecke und kontrolliert das Gespräch mit den Augen. Ahmed sei ein guter Vater gewesen, sagt Fatima wieder, und auch ein tüchtiger Automechaniker, der seine Familie versorgte. Mit einem Mal weiß sie nicht weiter und ringt mit den Händen um Fassung. Dann fängt sie sich wieder. Sie sei stolz auf seinen Märtyrertod, muss sie jetzt sagen. Sie sagt es. Der Hisbollah-Funktionär scheint zufrieden zu sein.
Bürgerkrieg frisst sich in den Libanon
Es ist, als fräße sich der syrische Bürgerkrieg von den Rändern her mit bösartiger Zähigkeit in den Libanon. Während immer mehr Flüchtlinge in die Bekaa-Ebene ziehen, schickt die Hisbollah immer mehr Kämpfer nach Syrien; was wiederum Angriffe der Aufständischen auf den Libanon provoziert. Vor dieser Dynamik hatte schon Mohammed Schattah in Beirut gewarnt. Ein wichtiger Mann, der sich schon früher als Sprecher des früheren libanesischen Ministerpräsidenten Hariri im unmittelbaren Umfeld der Macht bewegte.
Nun sitzt er mir als führender sunnitischer Oppositionspolitiker gegenüber. Es gibt süßen, libanesischen Mokka, der nach Kardamom duftet und den er in feinen Porzellantässchen serviert. Es ist das letzte Interview, das er gibt. Während wir Kaffee trinken und reden, wird irgendwo draußen die Bombe gebaut, die ihn töten soll. Aber das ahnt er nicht. Schattah spürt nur, dass der Krieg in Syrien immer näher kommt:
"Je intensiver der Krieg in Syrien geführt wird, umso gefährlicher wird es für den Libanon. Und je mehr sich die Hisbollah in diesen Krieg einmischt, umso intensiver wird er geführt. Hier in Beirut explodieren inzwischen immer häufiger Bomben und im libanesischen Grenzgebiet schlagen fast täglich Raketen ein. Das kann noch um einiges schlimmer werden. Deshalb hätten wir gerne eine Art Schild, um den Libanon gegen die Kriegsfolgen in Syrien abzuschirmen. Aber dafür müsste sich die Hisbollah aus dem Krieg zurückziehen. Das tut sie aber nicht. Wenn wir also die Hisbollah, die ja nun mal eine massive militärische Macht ist, an Assads Seite sehen, wie sollen wir da unser Land aus dem Krieg heraus halten? Das wird nicht funktionieren. Es wird uns nur weiter in den Krieg hinein ziehen."
Mohammed Schattah wirkt nicht sonderlich optimistisch. Er hat als ehemaliger Regierungssprecher einschlägige Erfahrungen mit Syrien und der Hisbollah gemacht. 2005 wurde sein Dienstherr Hariri bei einem monströsen Bombenanschlag im Zentrum Beiruts ermordet. Es gilt als sicher, dass die Hisbollah das Attentat im Auftrag des syrischen Geheimdienstes verübte. Schattah kennt Assad. Der syrische Präsident, sagt er, wird den Bürgerkrieg nicht beenden.
Ich bedanke mich für das Gespräch. "Viel Glück", sagt Mohammed Schattah. Vier Tage später wird auch er bei einem verheerenden Bombenanschlag in Beirut getötet.
Der syrische Bürgerkrieg hat längst die Nachbarstaaten erfasst und in tiefe Krisen gestürzt. Irak, Libanon, Jordanien, Türkei – überall in den grenznahen Regionen lagern Hunderttausende syrische Flüchtlinge ohne Aussicht auf baldige Heimkehr. Der Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, spricht inzwischen von der größten humanitären Katastrophe seit dem Völkermord in Ruanda. Kamal Mohanna von der Hilfsorganisation Amel sieht das genauso. Seine Aufgabe besteht darin, die Flüchtlingshilfe für sämtliche Nichtregierungs-Organisationen im Libanon zu koordinieren. Er scheitert daran. Er muss daran scheitern, denn diese Aufgabe ist für niemanden lösbar. Kamal hat hinter seinem riesigen, überladenen Schreibtisch längst den Überblick über die Lage verloren.
Katastrophale Situation der Flüchtlinge
Der Mann wirkt entnervt und erschöpft. Zu viele Anrufe, auch zu viele Besucher, die Zahlen und Fakten von ihm verlangen. Kamal Mohanna reißt sich zusammen:
"Wir haben zurzeit etwa eineinhalb Millionen Flüchtlinge im Libanon. Das sind regierungsamtliche Angaben. Das ist so, als müssten Deutschland oder Frankreich 20 Millionen Flüchtlinge aufnehmen. Frankreich stürzt schon in die Krise, wenn 10.000 Roma aus Rumänien ins Land kommen. Die werden dann ausgewiesen. So läuft das bei euch in Europa. Bei uns ist die Situation ganz anders, katastrophal, hoch explosiv. Die syrischen Flüchtlinge hier leben in mehr als 470 illegalen, wilden Camps, mehr als die Hälfte davon liegen in der Bekaa-Ebene. Wir registrieren immer weniger Hilfe, dafür aber immer mehr Flüchtlinge. Die internationale Gemeinschaft tut nicht, was sie tun müsste. Wir brauchen unbedingt mehr Unterstützung. Wir sind völlig überfordert."
Kamal Mohanna wirkt wie ein alter, ratloser Mann, der das Gefühl hat, die Menschheit sei unfähig, aus ihren Tragödien zu lernen.
"Im Libanon hatten wir 16 Jahre Bürgerkrieg. 16 Jahre hat es gedauert, bis Beirut zerstört war. In Syrien haben sie in nur drei Jahren sieben Städte unbewohnbar gemacht."
Die Lage der Flüchtlinge wird sich weiter verschlechtern. Der libanesische Staat gewährt den Syrern zwar provisorische Zuflucht. Aber er hindert internationale Hilfsorganisationen daran, professionell geführte Flüchtlingscamps zu installieren. Die Vertriebenen sollen sich nicht auf Dauer im Libanon einrichten können. Also lagern sie dort, wo die Vertriebenen schon seit Menschengedenken lagern: auf brachliegenden Feldern, am Straßenrand, abseits der Städte und Dörfer. Wenn man sie im Vorbeifahren neben qualmenden Müllhalden sieht – die Männer, Frauen, Kinder, die vor den Zelten herum stehen, als würden sie auf irgendwas warten – scheinen sie immer nur Flüchtlinge gewesen zu sein. Aber so ist es nicht. Die, die da in den Lagern herum stehen, hatten vor Kurzem noch ein anderes Leben.
"Ich hatte ein Haus und ein Auto, ich hatte Arbeit. Ich war bis vor kurzem noch Dekorateur in unserem Dorf bei Damaskus. Die Leute dort haben sich nie für Politik interessiert. Die meisten wussten gar nicht so recht, was das überhaupt ist. Wir waren weder für noch gegen die Revolution. Dann kam dieser Krieg. Es ist so leicht, alles zu zerstören: Das Land, die Menschen, die darin leben. Es war so einfach, mein Leben zu zerstören. Es brauchte wirklich nicht viel dazu. Eine Rakete genügte."
Rebellen der Freien Syrischen Armee (FSA) streifen am 07.02.2013 durch das zerstörte Sheik Saaid, einen Stadtteil von Aleppo, der ihnen als Ausgangspunkt im Kampf um eine Zementfabrik diente.
Rebellen der Freien Syrischen Armee (FSA) streifen im Februar 2013 durch das zerstörte Sheik Saaid, einen Stadtteil von Aleppo,© picture alliance / dpa / Jan-Niklas Kniewel
Es gibt kein Zurück mehr. Und mit jedem Monat, der vergeht, drängen mehr Flüchtlinge über die Grenzen. Gewalt und Terror sind nach drei Jahren allgegenwärtig: In den größeren syrischen Städten liefern sich Rebellen und Regierungstruppen einen verlustreichen Abnutzungskrieg. Im syrischen Norden hingegen herrscht islamistische Anarchie.
Die sogenannte Isis-Miliz hatte im Sommer 2013 der gemäßigten Freien Syrischen Armee die Kontrolle über das Rebellengebiet rund um Aleppo entrissen. Die kampferfahrenen Milizionäre kamen aus dem Irak und gaben sich anfangs noch als Wohltäter aus. Sie verteilten Brot, Medikamente und den Koran. Dann holten sie ihre Waffen hervor, stülpten sich schwarze Masken über und setzten in nordsyrischen Dörfern und Städten sogenannte Emire ein. Die sollen nun auf lokaler Ebene islamistische Pionierarbeit leisten, um später einmal im Irak, in Syrien und im Libanon ein grenzübergreifendes sunnitsches Kalifat auszurufen. Das ist die große Vision der Radikalen. Sie teilen sie mit vielen salafistischen Predigern in der arabischen Welt.
Fast scheint es, als habe sich die Vorhersage Baschar al Assads erfüllt. Wenn er stürze, erklärt er bis heute, folge das islamistische Chaos. Aber Assad hat das Chaos nicht prophezeit. Er hat es provoziert. Schon 2003 schleuste er über Aleppo Hunderte Islamisten in den Irak, die dort Anschläge auf die US-amerikanischen Besatzer verübten. Nun kommen die von ihm geförderten Kämpfer als brutalisierte Jihadisten zurück. Und Assad behauptet, er allein sei die Alternative zu ihnen.
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