Nahostexperte: Intervention in Syrien "wäre ein Griff in das Wespennest"

Der Nahostexperte Michael Lüders geht davon aus, dass der syrische Präsident Baschar al-Assad an der Macht bleibt. Assad wisse, dass er von internationaler Seite keine Militärintervention zu befürchten habe.
Zu viele Interessen seien in Syrien gebündelt: "Das wäre wirklich ein Griff in das Wespennest und insofern hat Baschar al Assad gute Chancen, mit seiner Strategie zumindest kurz- und mittelfristig Erfolg zu haben."

Bisher handele es sich vor allem um einen Aufstand der sunnitischen Stämme und der ärmeren Stadtbevölkerung in der Peripherie, erklärte der Publizist im Deutschlandradio Kultur. Die Hauptstadt Damaskus und die Wirtschaftsmetropole Aleppo seien dagegen von den Aufständen bisher kaum betroffen.

Assads Ankündigung gegenüber UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, die Gewalt einzustellen, hält Lüders für unglaubwürdig: "Alle Versprechen, die bisher seitens der syrischen Führung gemacht wurden, haben sich bislang als nicht tragfähig erwiesen." Es handele sich nur um einen Teil der Strategie, den Aufstand militärisch niederzuschlagen.

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