Frankreich 2013; Regie: Luc Jacquet; Erzähler / Deutsche Fassung: Bruno Ganz
Gigantisch, grün und uralt
Mit seinem ersten Dokumentarfilm "Die Reise der Pinguine" konnte Luc Jacquet ein Millionenpublikum erobern. In seinem neuen Film geht es um mehr als 1000 Jahre alte riesige Bäume im Regenwald.
Der Botaniker Francis Hallé kennt die Bäume der Primär- und Regenwälder wie kein Zweiter. Er überzeugte den französischen Regisseur Luc Jacquet davon, sein Wissen in nie gesehene Bilder umzusetzen. Die manchmal über 1000 Jahre alten riesigen Naturwunder verfügen über einen andere Zeitrechnung als wir Menschen. Sie waren schon vor uns da und werden uns mit Sicherheit überleben. Allgemein hält man Bäume und Pflanzen nicht für Lebewesen. Sie scheinen unbeweglich und daher auch ein wenig uninteressant.
Wie kein anderer Filmemacher nähert sich der ausgebildete Biologe und Wissenschaftler Luc Jacquet der Natur auf eine sehr emotionale Art und Weise. Der Oscar-Preisträger konnte mit seinem ersten Film "Die Reise der Pinguine" ein Millionenpublikum erobern, gewann dafür den Academy Award für den Besten Dokumentarfilm und feierte auch in seinem Spielfilm "Der Fuchs und das Mädchen" die Natur und ihre Tiere auf manchmal zu sentimentale Art.
Ganz neue Denkanstöße: Bäume können Menschen manipulieren
In seinem neuen Film "Das Geheimnis der Bäume" bietet Luc Jacquet dem Zuschauer in einem metaphysisch angehauchten Trip ganz neue Denkanstöße. So sind Bäume und Pflanzen durchaus in der Lage, Tiere und Menschen zu manipulieren, sich ständig zu verändern um ihr Überleben zu sichern. Das ist grandios gefilmt mit Makroaufnahmen oder ausladenden Totalen aus der Vogelperspektive. Formal vermag Luc Jacquet nicht immer zu überzeugen. Eingezeichnete Animationen sind durchaus gewöhnungsbedürftig.
Dennoch bleibt Luc Jacquet ein Ausnahmeregisseur in Sachen Naturfilm für die Große Leinwand!!! Und in der deutschen Fassung hört man dem Erzähler Bruno Ganz gerne zu.