Navid Kermani: Obama benutzt eine neue Sprache
Der deutsch-iranische Schriftsteller und Islamwissenschaftler Navid Kermani bewertet die Äußerungen des amerikanischen Präsidenten Barack Obama in dessen Interview mit dem arabischen Sender "Al Arabia" als Ausdruck einer neuen Sprache.
Es handele sich um eine Sprache, die man in den letzten Jahren nicht gewohnt gewesen sei, sagte Kermani im Deutschlandradio Kultur. Es komme jetzt darauf an, was in dieser Sprache noch gesagt werden würde.
Die erste Woche seiner Amtszeit sei aus seiner Sicht optimal gelaufen. Obama habe eine Reihe von mehr als symbolischen Schritten getan, wie etwa die angekündigte Schließung des Gefangenenlagers Guantanamo: " Obama hat den guten Willen, den man ihm attestiert hat. Aber die Lage in der Region ist dadurch nicht einfacher geworden." Man müsse abwarten, ob ein einzelner Politiker die Situation wirklich ändern könne.
Der von Obama geäußerte Wunsch nach einer Annäherung an den Iran sei ein großes Problem, betonte Kermani. Dort seien im Moment die radikalsten Kräfte, die es im Land gebe, an der Macht: "Ob die ihre Hand ausstrecken, das ist sehr zweifelhaft." Obama müsse die Präsidentschaftswahlen im Iran im Juni abwarten, die möglicherweise eine Abwahl des radikalen Präsidenten Ahmadinedschad mit sich brächten.
"Wenn die jetzigen Menschen im Iran an der Macht bleiben ( ... ), dann werden sich die Dinge nicht einfach lösen. Denn die Forderungen, die Erwartungen von diesen, die kann Obama eigentlich nicht erfüllen", so Kermani.
Bei den Menschen im Iran gebe es aber große Sympathien für Barack Obama, erklärte Kermani. Allerdings hätten diese Menschen keine Stimme mehr, "weil fast alle Zeitungen geschlossen worden sind und fast die gesamte Gegenöffentlichkeit erstickt worden ist". In der restlichen arabischen Welt sei die Skepsis in Bezug auf Amerika größer.
Sie können das vollständige Gespräch mit Navid Kermani mindestens bis zum 28.06.2009 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören. MP3-Audio
Die erste Woche seiner Amtszeit sei aus seiner Sicht optimal gelaufen. Obama habe eine Reihe von mehr als symbolischen Schritten getan, wie etwa die angekündigte Schließung des Gefangenenlagers Guantanamo: " Obama hat den guten Willen, den man ihm attestiert hat. Aber die Lage in der Region ist dadurch nicht einfacher geworden." Man müsse abwarten, ob ein einzelner Politiker die Situation wirklich ändern könne.
Der von Obama geäußerte Wunsch nach einer Annäherung an den Iran sei ein großes Problem, betonte Kermani. Dort seien im Moment die radikalsten Kräfte, die es im Land gebe, an der Macht: "Ob die ihre Hand ausstrecken, das ist sehr zweifelhaft." Obama müsse die Präsidentschaftswahlen im Iran im Juni abwarten, die möglicherweise eine Abwahl des radikalen Präsidenten Ahmadinedschad mit sich brächten.
"Wenn die jetzigen Menschen im Iran an der Macht bleiben ( ... ), dann werden sich die Dinge nicht einfach lösen. Denn die Forderungen, die Erwartungen von diesen, die kann Obama eigentlich nicht erfüllen", so Kermani.
Bei den Menschen im Iran gebe es aber große Sympathien für Barack Obama, erklärte Kermani. Allerdings hätten diese Menschen keine Stimme mehr, "weil fast alle Zeitungen geschlossen worden sind und fast die gesamte Gegenöffentlichkeit erstickt worden ist". In der restlichen arabischen Welt sei die Skepsis in Bezug auf Amerika größer.
Sie können das vollständige Gespräch mit Navid Kermani mindestens bis zum 28.06.2009 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören. MP3-Audio