Menschen köpfen
Während des Nationalsozialismus wurden 12.000 Menschen hingerichtet. Wer waren die Henker? Warum wollten sie Scharfrichter unter Hitler sein? Diesen Fragen geht der Autor Klaus Hillenbrand in seinem Buch "Berufswunsch Henker" nach.
Henker sei ein "sehr lukrativer Beruf" in der NS-Zeit gewesen, sagte Hillenbrand. Manche hätten einen Jahresverdienst von 30.000 Reichsmark gehabt. Ein normaler Arbeiter dagegen habe vielleicht 100 oder 120 Reichsmark pro Monat verdient.
Zu den Motiven sagte Hillenbrand: Unter den Scharfrichtern seien nicht nur fanatische Nazis gewesen, "deren höchster Wunsch es war, die Feinde Adolf Hitlers umzubringen". Ein großer Teil der Bewerber wollte Henker werden aufgrund der eigenen "wirtschaftlich prekären Lage".
In den ersten Jahren nach 1933 hätten sich viele Handwerker und Arbeitslose beworben, so Hillenbrand weiter. Von den 500 untersuchten Bewerbungsschreiben stammten allein 100 von ehemaligen Schlachtern oder Metzgern, also Leuten, die bereits Erfahrungen mit dem Töten vorzuweisen gehabt hätten.