Klänge als Störenfried
Der Finger auf der Schultafel, ein Presslufthammer vorm Haus - nervige Geräusche haben eine enorme körperliche Wirkung auf uns. Ein britischer Akustikprofessor hat herausgefunden, welches Geräusch der Mensch am schlimmsten findet.
Alltagsgeräusche können nicht nur nervig sein. Nach Aussage der Deutschen. Gesellschaft für Akustik ist Lärm eines der gravierendsten Umweltprobleme unserer Zeit. Lauter Straßenverkehr, Fluglärm, der Presslufthammer an der Baustelle nebenan. Doch es gibt auch Geräusche, die Ekel erregen oder unsere Haare zu Berge stehen lassen. Kreide und der Fingernagel auf der Schultafel – was fühlen Sie dabei?
Der britische Akustikprofessor Trevor Cox fand durch eine online-Befragung heraus, dass das schlimmste Geräusch für uns das eines sich erbrechenden Menschen ist:
Wir verzichten an dieser Stelle auf ein Tonbeispiel.
Wissenschaftlich interessant ist auch das Knacken von Gelenken wie beim Verbiegen oder Ziehen von Fingern.
Wie entsteht das Knacken der Finger?
Wie dieses Geräusch zustande kommt ist nicht vollständig bewiesen: Manche Wissenschaftler sagen: Es könnte durch eine zerplatzende Blase im Gelenkspalt entstehen, andere machen das Zurückschnallen von Bändern verantwortlich.
Neueren Datums ist die Erklärung durch Tribonucleation: Ein Mechanismus, bei dem durch das Bewegen von Oberflächen Hohlräume in einer Flüssigkeit entstehen.
Herausgefunden haben das kanadische Forscher von der Universität Alberta. Sie steckten einen Probanden in einen speziellen Kernspintomografen, der Finger des Studenten befand sich in einer Röhre und war an einem Kabel befestigt. Dann wurde gezogen, Knack!
Auf den Bildern war kurz vor dem Knacken ein Hohlraum zu sehen, es bildete sich so etwas wie ein Vakuum. Für die Wissenschaftler ein Beleg für die Tribonucleation.
Übrigens: Egal, welcher Mechanismus für das Gelenkknacken verantwortlich ist. Einhellige Meinung der Mediziner: Es ist nicht gesundheitsschädlich.