"Augenblicke: Gesichter einer Reise"
Regie: Agnès Varda und JR
94 Minuten
Frankreichs Menschen und ihre Geschichten
"Augenblicke: Gesichter einer Reise" ist ein dokumentarisches Porträt der 90-jährigen Agnès Varda und des 33-jährigen Fotokünstlers JR. Beide ziehen in einem Fotomobil von der Provence bis zur Normandie, um Menschen in Dörfern zu begegnen.
Worum es geht:
Agnès Varda ist am Mittwoch 90 Jahre alt geworden und - sicher kein Zufall - jetzt kommt ihr neuer Film "Augenblicke: Gesichter einer Reise" in die deutschen Kinos, den sie zusammen mit dem 33-jährigen Fotokünstler JR gedreht hat. Der französische Originaltitel ist präziser und poetischer: "Visages Villages". Es geht also um Gesichter in Dörfern.
Agnès Varda und JR ziehen durch die Dörfer Frankreichs von der Provence bis zur Normandie. Beide fotografieren die Gesichter von Menschen, denen sie begegnen, und hören sich ihre Geschichten an. JR klebt dann überdimensionale Riesenporträts auf Hauswände oder Fabrikmauern. Es geht um engagierte Docker und ihre Frauen, ein nie zu Ende gebautes Dorf in Meeresnähe oder eine junge Mutter, die durch ihr übergroßes Porträt plötzlich populär wird.
Was macht den Film besonders:
Der Film ist eine Reise in die Gegenwart und Vergangenheit. Immer wieder erzählt die gelernte Fotografin Agnès Varda aus ihrem Leben. Mit dem fast 60 Jahre jüngeren Künstler versteht sie sich fast immer. Nur ab und zu kommt es zu kleinen, auch inszenierten Reibereien. Beide verbindet ein gutes Ohr und ein Gespür für ihre Protagonisten.
Die Bewertung:
Und so ist diese filmische Reise entspanntes Erzählkino, ein Doppelporträt zweier Künstler und eine originelle Auseinandersetzung mit dem Hier und Heute. Ein wunderbarer Film, der Menschen und Generationen verbindet und völlig zu Recht eine Oscarnominierung für den Besten Dokumentarfilm erhielt.