Der Nachtmahr
Deutschland 2016
Regie: Akiz
Mit: Carolyn Genzkow, Sina Tkotsch, Wilson Gonzalez Ochsenknecht
Länge: 92 Minuten
Das Monster im Kühlschrank
Regisseur und Künstler Akiz ist mit diesem Film bei Filmförderern durchgefallen, finanzierte ihn deshalb selbst und wird nun auf Festivals rund um den Globus eingeladen. "Nachtmahr" vermengt Coming-of-Age mit Horrorelementen.
Diesen Film wollte keiner haben. Dieses durchgedrehte, erzählfreudige Werk, das an die Tradition des deutschen Monsterfilms anknüpft, das dennoch mittenmang im heutigen Szene-Berlin spielt, das eine Coming-of-Age- Geschichte mit Horrorelementen aufmischt.
Eine Abfuhr nach der nächsten holte sich der Regisseur und Künstler Akiz bei den deutschen Filmförderern und Fernsehanstalten ein, dann finanzierte er den Film aus eigener Tasche und wurde dafür mit Festivaleinladungen rund um den Globus belohnt.
Zunächst wirft uns der Film in einem Berliner Club ab, mit seiner Heldin Tina finden wir uns auf einer Tanzfläche unter Stroboskopblitzen und völlig zugedröhnt wieder.
Ein seltsamer Autounfall passiert, dessen Ausgang man nie erfahren wird, der jedoch eine Stimmung der Verunsicherung auslöst. Drogenflash, Einbildung oder eine wahre Erscheinung? Wenn Tina nach einer durchzechten Nacht in der Küche den Kühlschrank plündern will, ist ihr bereits ein laut schmatzendes Wesen zuvorgekommen. Es sieht aus wie eine Mischung aus Fötus und Greis und hat dünne Ärmchen.
Zunächst erschreckt, wird sich Tina nach und nach mit dieser seltsamen Erscheinung anfreunden. Natürlich kann man diese stoische Erscheinung symbolisch lesen, als Verkörperung von Teenagerängsten, Psychosen und der Angst, erwachsen zu werden. Vielleicht bekommt man es aber auch mit einem realen Monster zu tun.
Dieser Film spielt im Zwischenreich zwischen Fantasie und Realität und entwickelt dabei seine ganz eigene Wirklichkeit.