Der Spion und sein Bruder
Großbritannien 2016
Regie: Louis Leterrier
mit Sacha Baron Cohen, Mark Strong, Isla Fisher
Länge: 82 Min.
Zwischen Elefantensperma und Raketen-Rektum

Mit "Borat" führte sich Sacha Baron-Cohen 2006 als derb-anarchistischer Possenreißer in die Kinowelt ein. In seiner Agentenfilm-Parodie "Der Spion und sein Bruder" treibt er sein provokantes Spiel mit zotigen Witzen an die Grenze der Geschmacklosigkeit.
Während diese drei Extrem-Possen unter der Regiefuchtel seines New Yorker Radau-Freundes Larry Charles entstanden, verbündete er sich nun mit dem französischen Regisseur Louis Leterrier. Der hat zwei "Transporter"-Kracher zu verantworten und zuletzt den wirbelnden, imposanten Spannungshit "Die Unfassbaren".
Hier steht er für den sinnleeren Action-Krawall, während Cohen als Norman "Nobby" Butcher für "das Übliche" zuständig ist: Unterleib, Scheiße, im wahrsten Klo-Sinne, Körperflüssigkeiten. Penis-Aktionen. Auch in der Gebärmutter einer Elefantenkuh, in die er sich mit seinem Bruder Sebastian (Mark Strong), einem hochkarätigen MI6-Agenten, "begeben" hat. Währenddessen Frau Elefant von zahlreichen Bullen bestiegen wird und das Sperma literweise auf die Eindringlinge spritzt.
Warum? Zwei Brüder treffen sich nach Jahrzehnten wieder. Der eine ein selbstbewusster Proll, englischer Fußball-Fan, dämlich bis zum Abwinken.. Der andere ein Agent im Einsatz, der auf Grund eines Versehens von seinen eigenen Leuten als Mörder und Verräter gejagt wird und bei seinem Bruder Unterschlupf und mit ihm dann auch "Begleitung" findet.
Der eine ist dusslig, der andere begriffsstutzig. Oder umgekehrt. Am Ende stecken sich die Brüder Raketen in ihre Hintern und düsen ab…
Das mit dem Provozieren, der bürgerlichen Welt einen unmoralischen Schmutz-Spiegel vorzuhalten, ist längst passé. Was Sacha Baron Cohen jetzt anstellt, ist geistiges wie erzählerisches Billig-Rammeln.