"Die Dohnal"
Dokumentarfilm, Österreich 2021
Regie: Sabine Derflinger
108 Minuten
Porträt einer österreichischen Feministin
06:21 Minuten
Wie keine Zweite setzte sich die Sozialdemokratin Johanna Dohnal in Österreich für die Gleichstellung von Frauen und Männern ein. Eine Dokumentation würdigt die überzeugte Feministin und ihren Weg.
Worum geht es?
Die Öffentlichkeit hatte von Johanna Dohnal das Bild einer hart gesottenen Feministin. Doch die SPÖ-Politikerin und erste Frauenministerin Österreichs war ein vielschichtiger Mensch, mit einer klaren Agenda.
So zeichnet sie der mehrfach ausgezeichnete Dokumentarfilm "Die Dohnal". Das politische Leben Johanna Dohnals wird hier mit den harten Einschnitten in ihrem Privatleben gegenübergestellt – mit erstaunlichen Ergebnissen.
Was ist das Besondere?
Johanna Dohnal war eine überzeugte Feministin. Nahezu im Alleingang hat sie die Gleichberechtigung in Österreich vorangetrieben. Als Staatsministerin und Frauenministerin in den SPÖ geführten Regierungen der 80er- und 90er-Jahre brachte sie wegweisende Gesetze auf den Weg: die strafrechtliche Verfolgung der Vergewaltigung in der Ehe oder die Gründung des ersten Frauenhauses.
Regisseurin Sabine Derflinger zeigt mithilfe von vielfältigem Archivmaterial, wie schwer es die Frauenbewegung in Österreich hatte. Besonders die medialen Auseinandersetzungen in Talk-Shows und Interviews werden zu einem zentralen Motiv des Dokumentarfilms.
Bewertung
Zu Lebzeiten eine Reizfigur ist das Leben und Werk der Johanna Dohnal heute so gut wie vergessen. Dabei kann – nicht nur die österreichische – Frauenbewegung viel von dieser Visionärin lernen.
"Die Dohnal" zeigt, wie hart der Weg zu mehr Gerechtigkeit sein kann, aber wie wichtig es ist, ihn stoisch zu gehen. Nur so sind gesellschaftliche Änderungen möglich. Eine sehr gegenwärtige Botschaft.