"Die Geschichte der Liebe"
FR/BEL/RUM 2016
Regie: Radu Mihaileanu
Mit u.a. Gemma Arterton, Sir Derek Jacobi, Elliott Gould, Mark Rendall
Länge: 135 Minuten
Pralles Gefühlskino mit Humor und Tragik
Der neue Film von Radu Mihaileanu heißt "Die Geschichte der Liebe" und ist ein emotionales Epos über drei Generationen. Die Geschichte beginnt in einem polnischen Schtetl vor dem Zweiten Weltkrieg und endet viele Jahrzehnte später in New York.
Worum es geht:
Wenn der in Paris lebende, aus Rumänien stammende jüdische Regisseur Radu Mihaileanu nach "Zug des Lebens", "Geh und Lebe" und "Das Konzert" in seinem neuen Film DIE GESCHICHTE DER LIEBE ein Epos über drei Generationen erzählt, ist pures emotionales Kino angesagt. Seine Geschichte beginnt in einem polnischen Schtetl vor dem Zweiten Weltkrieg und endet in New York in den 2000er Jahren. Es geht um Alma, die von drei jungen Männern geliebt wird, kurz vor der Shoah nach New York emigriert und Leo, einen ihrer Verehrer, dazu bringt, das Buch "Die Geschichte der Liebe" zu schreiben. Dieses Buch wird jedoch nur in Südamerika unter einem falschen Namen veröffentlicht - und feiert erst 50 Jahre später ein unverhofftes Comeback für seinen Autor.
Das Besondere:
Radu Mihaileanu hat den Bestseller der Amerikanerin Nicole Krauss als großes Epos verfilmt und setzt dabei auf große Emotionen und Humor.
Ambitioniert sind die oft abrupten Zeitwechsel zwischen einem zeitgenössischen Amerika und den Teenieproblemen einer 15-Jährigen, die ebenfalls Alma heißt. Dabei gelingt ihm gerade der Film im Film (als Coming-of-Age Film) richtig gut, während vor allem die Episode im polnischen Shtetl mitunter zu idealisiert, zu bilderbuchmäßig gerät. Aber die Wucht der Inszenierung und großartige Darsteller wie Gemma Arterton (Alma), Sir Derek Jacobi (als gealterter Leo) und Elliott Gould umschiffen die gelegentlichen Klischees und Verkürzungen des Drehbuchs.
Bewertung:
Regisseur Radu Mihaileanu bleibt sich treu mit einem großen jüdischen Epos, ist liebenswert utopisch und romantisch bei der Liebe; komplex und ambitioniert, wenn es um die einzelnen Erzählstränge und Zeitebenen geht. Wer seine Filme wie DAS KONZERT und ZUG DES LEBENS mochte, wird auch diesmal wieder von Radu Mihaileanu mit prallem Gefühlskino, Humor und Tragik und hervorragenden Darstellern belohnt. An sein ganz großes Meisterwerk GEH UND LEBE kommt Radu Mihaileanu diesmal nicht ganz heran.