Die Mafia mordet nur im Sommer
Italien 2013, Regie: Pierfrancesco Diliberto, 90 Minuten, ab 12 Jahre
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Hinter den Türen von Palermo
"Die Mafia mordet nur im Sommer" ist eine flott inszenierte Überraschung aus Italien. Der Film lässt mit seiner Hauptfigur Arturo 20 Jahre aus der Geschichte Palermo aufleben. Gewidmet ist er allen ermordeten Richtern, Staatsanwälten und Polizisten.
Schon bei seiner Zeugung war die Mafia im Spiel. Amüsant unterschneidet Regisseur Pierfrancesco Diliberto zu Beginn seines Films eine Spermienanimation mit einem brutalen Mord in Palermo. Arturo, der seine Existenz also auch den Kugeln der Mafia verdankt, wächst so mit zwei großen Idolen auf. Da ist einmal die hübsche, blonde Flora, in die er unsterblich verliebt ist, und zum anderen sein großes Vorbild, Italiens Ministerpräsident Giulio Andreotti, der lieber zu Tauffeiern als zu Beerdigungen geht.
Zunächst ganz aus der Sicht eines Jungen, der später erwachsen ist, lässt Pierfrancesco Diliberto über 20 Jahre in der Geschichte Palermos aufleben. Zu Beginn streiten alle die bloße Existenz der Mafia ab. Die vielen Toten waren wohl alle nur hinter den Frauen her. Also befürchtet Arturo auch lange, seine Liebe zu Flora könnte tödlich enden.
Lockerer bis tragischer Tonfall
Der Tonfall ist locker bis tragisch und so ist dieses originelle Werk eine Mischung aus Liebesfilm und politischer Bewusstseinsbildung. Am Ende widmet Pierfrancesco Diliberto sein Werk allen ermordeten Richtern, Staatsanwälten und Polizisten. Eine schöne, flott inszenierte filmische Überraschung aus Italien, die ebenso unterhält wie nachdenklich stimmt.