Die Unfassbaren 2 (Now You See Me - The Second)
USA 2016
Regie: Jon M. Chu
Mit: Jesse Eisenberg, Mark Ruffalo, Daniel Radcliffe, Morgan Freeman
Länge: 130 Minuten
Action-Overkill statt Magie
Im zweiten Teil der Geschichte um vier grandiose Magier kommt das Zaubern und die Magie zu kurz, findet unser Rezensent. Der Film mache zwar Spaß, kann aber das dünne Drehbuch nicht aufwerten. Beeindruckend ist jedoch die Liste die Schauspieler.
Als vor drei Jahren der erste Teil als amerikanisch-französische Koproduktion in die Kinos kam, gehörte der Unterhaltungsfilm "Die Unfassbaren" zu den positiven Überraschungen des Kinosommers. Es war eine Geschichte um vier grandiose Magier, die "Horsemen", die von der Straße kommen.
Eigentlich sind sie Taschenspieler und Hochstapler oder haben als Zauberer ihre besten Auftritte längst hinter sich. Zusammen sind sie auf der Bühne genial und beglücken als Robin Hoods die Menschheit. Das war durchaus charmant.
Nun also folgt der zweite Aufguss und der ist vor allem eine große Rachegeschichte. Denn ein erfolgreicher TV-Showmaster (Morgan Freeman), der gerne Zauberer entlarvt, sitzt immer noch im Knast und der Multimillionär Tressler (Michael Caine) will sich ebenfalls an den "Horsemen" rächen.
Zu viel Action mit liberaler Message
Leider aber setzt Hollywood im Kinosommer bei Fortsetzungen auf den Overkill. Es gibt zu viele Plotwendungen und Special Effects. Gezaubert wird kaum noch, dafür gibt es jede Menge Action, verwirrend viele Untote, die quietschlebendig sind. Die Story pendelt hauptsächlich zwischen Macau und London, und Woody Harrelson darf diesmal noch eine zweite Rolle als debil-intriganter Zwilling spielen, der seinem Zauberbruder die Show stiehlt.
Die ausufernde Geschichte hat dabei einen netten, liberalen Grundgedanken: Handyproduzenten mit zuviel technischer Macht spionieren uns aus und wollen uns an die Privatsphäre. Mit der "Message" wartet seit zwei Wochen auch schon Jason Bourne auf.
Sicher muss man ein Sequel nie zu ernst nehmen, aber Steven Soderbergh bewies vor Jahren mit seiner "Ocean Trilogie", dass man sich den Charme bewahren kann und dabei dennoch trefflich unterhält.
Aber bei aller Enttäuschung bleibt "Die Unfassbaren 2" immerhin ein Film mit guten Darstellern, allen voran Lizzy Caplan (Masters of Sex) als neue im Bund der vier Magier. Sie spielt eine Illusionskünstlerin und lockt den Zuschauer immerhin amüsant auf falsche Fährten. Dann macht der Film auch Spaß, bevor die nächste überzogene Actionsequenz beginnt...