Neu im Kino: Dok-Film "Aggregat"

Herausgeforderte Demokratie

Szene aus dem Film "Aggregat" von Marie Wilke - Ein Bürger beschwert sich im Infomobil des Deutschen Bundestags über die Migrationspolitik der Regierung.
Szene aus dem Film "Aggregat" von Marie Wilke - Ein Bürger beschwert sich im Infomobil des Deutschen Bundestags über die Migrationspolitik der Regierung. © kundschafterfilm.de / Marie Wilke
Von Anke Leweke |
Vor zwei Jahren begann Marie Wilke für ihren Film "Aggregat" zu recherchieren, mit ihrer Kamera wollte sie den Zustand Deutschlands unter die Lupe nehmen. Herausgekommen ist ein Porträt einer Demokratie, die sich neu erfinden muss.

Worum geht es?

In diesem Film kann man der Demokratie bei der Arbeit zuschauen, erleben, wie sie den Bürgerinnen und Bürgern nahegebracht wird. Die Kamera begleitet eine Führung im Reichstagsgebäude. Sie stellt sich vor dem Infomobil des Bundestages in Dresden auf. Dort fordert ein Mann mehr Volksnähe von der Politik. Oder sie schaut sich eine Menschenmenge an, die ihr Recht auf Meinungsfreiheit ausübt und skandiert: "Macht die Grenzen dicht!"

Was ist daran besonders?

Aktueller kann ein Film kaum sein. Immer mehr wird der neue Rechtspopulismus zum roten Faden dieses rein beobachtenden Dokumentarfilms. Wie reagiert die Politik? Wie reagieren die Medien in ihrer Rolle als vierte Gewalt? In einem Workshop lernen Politikerinnen und Politiker der SPD den Umgang mit rechtspopulistischen Thesen. Ein MDR-Team bereitet eine Reportage über die neue Rechte mit dem Titel: "Angriff auf die Demokratie" vor.


Bewertung

Die Kamera tritt stets einen Schritt zurück, ist nüchtern und sachlich, fordert auf, sich selbst ein Bild zu machen. Die einzelnen Stationen des Films sind durch Schwarzblenden und abrupte Schnitte gekennzeichnet. Man erlebt, wie eine Demokratie herausgefordert wird und sich neu erfinden muss. Und welche Arbeit und Strategien nötig sind, um die großen freiheitlichen Ideen zu bewahren.

Aggregat
Deutschland, 2018
Regie: Marie Wilke
FSK ab 0

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