Neu im Kino: "Dope"

Ziemlich coole Nerds

Shameik Moore (M) als Malcolm, Tony Revolori (l) als Jib und Kiersey Clemons (r) als Diggy in einer Szene aus dem Kinofilm "Dope"
Shameik Moore (m) als Malcolm, Tony Revolori (l) als Jib und Kiersey Clemons (r) als Diggy in einer Szene aus dem Kinofilm "Dope" © Sony Pictures/dpa
Patrick Wellinski im Gespräch mit Korbinian Frenzel |
In der Teenager-Komödie "Dope" spielen drei Jungs die Hauptrolle. Ihr Plan: Bloß nicht auffallen! Das ändert sich, als sie auf die Geburtstagsparty eines Drogenbosses gehen. Rapper Puff Daddy ist Mitproduzent des Films, der auch als Beitrag zur Rassismus-Debatte in Hollywood gesehen werden kann.
Malcolm ist ein Geek, ein Streber, ein Mathegenie - aber eben ein Außenseiter. In der Schule gibt es für den Teenager regelmäßig eines auf die Mütze. Gemeinsam mit seinen beiden Freunden Jib und Diggy geht es für ihn ums Überleben. Ihr Plan: Bloß nicht auffallen. Das geht auch lange gut, bis die drei leichtsinniger Weise auf die Geburtstagsparty eines Drogenbosses gehen. Es kommt wie es kommen muss: Die Party eskaliert und die drei finden sich plötzlich im Mittelpunkt eines Drogenkrieges wieder. Jetzt können sie sich nicht mehr verstecken - jetzt müssen die Nerds handeln.
Ein Spiel mit Minderheitenklischees
Die Teenie-Komödie "Dope" ist im Kern nichts außergewöhnliches. Die Formel: Nerd wird zum Helden wurde schon 100 mal erzählt. Aber "Dope" wartet mit einer Besetzung auf, die fast ausschließlich mit afroamerikanischen und spanisch-stämmigen Darstellern auskommt. Ein sehr toller 90er-Jahre Hip Hop Hipster Beat treibt die lässigen Darsteller durch diese turbulente Geschichte, die sich mit der Zeit auch zu einem Spiel mit Minderheitenklischees wird.
So kann man "Dope", der übrigens von Popstar Pharell Williams, Rapper Puff Daddy und Oscargewinner Forrest Whittaker mitproduziert wurde, als bissigen Kommentar auf die aktuelle #allwhiteoscar-Debatte lesen. Schließlich wäre dieser leichtfüßige Film durchaus ein Kandidat für die eine oder andere Nominierung gut gewesen. Regisseur Famuyiwa spielt bewusst mit Rollenklischee. Er weiß, dass Afroamerikaner gerne nur in Nebenrollen besetzt werden oder für negative Figuren wie Gangster und Drogendealer herhalten müssen.
Ein toller Retro-Spaß
Dass der Film von der Academy nun völlig ignoriert wurde, bestätigt den Regisseur und die Botschaft des Films. Auch deshalb ist diese hoch unterhaltsame Highschool-Komödie der Finger in der Wunder der weißen Filmindustrie. Aber eben auch ein toller Retro-Spaß mit jungen und unverbrauchten Darstellern.

Dope
Komödie, USA 2015
Regie: Rick Famuyiwa
Darsteller: Shamerik Moore, Tony Revolori, Kiersey Clemons, Kimberly Elise, u.a.
103 Minuten, FSK 16

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