"Robocop“ von José Padilha (USA 2014, 117 Minuten), mit José Kinnaman, Gary Oldman, Michael Keaton
Ein halb maschinisierter Held
Eine düstere Zukunftsvision in der Wirtschaftskonzerne die Macht übernehmen, darum geht es in "Robocop", einem Remake von Paul Verhoevens Science-Fiction-Film von 1987. Der Held, halb Roboter, halb Mensch, tritt lautstark auf und bleibt dennoch blass.
Künstliche Menschen, faschistoide Gesellschaftsstrukturen und Korruption - aus diesen Themen machte Paul Verhoeven 1987 einen klugen wie Action geladenen Science-Fiction-Film, der eine düstere Zukunftsvision entwarf und zum Klassiker wurde. Mächtige Wirtschaftskonzerne übernehmen die Kontrolle auch über Recht und Ordnung, die Polizei ist privatisiert worden, man entwickelt den sogenannten Prototypen des Robocops - halb Mensch, halb Roboter.
Das von dem Brasilianer José Padilha inszenierte Remake übernimmt diese Story, ohne sie zu aktualisieren, ohne weitere Bezüge zur unserer Gegenwart herzustellen. Soziale Medien? Genforschung? NSA? Dieser Film hält sich bedeckt und konzentriert sich dafür auf seine solide inszenierten Verfolgungs- und Actionsequenzen.
Verhoevens Robocop Murphy (Paul Weller) ging als verzweifelte, zerrissene Persönlichkeit in die Kinogeschichte, als Cop mit Moral, der als umfunktionierter Roboter mit brachialen Methoden das Recht verteidigt. Padilha stellt das Dilemma seines Helden eher aus, als es für eine nähere Charakterstudie zu nutzen. So bleibt der neue Robcop ein eher blasser, eindimensionaler, aber dafür lautstark auftretender Held.